Verschattung von Solaranlagen vermeiden

Minderung des Energiegewinns

Die Verschattung von Gebäuden durch Nachbargebäude, Bäume und Topographie mindert die solaren Energiegewinne. Solaranlagen dürfen nicht verschattet werden! Deshalb sind bereits bei der Planung von Solaranlagen folgende Kriterien zu beachten:

  • Verschattung durch Gebäude
    Dichte Bebauung führt oft zu einer Reduzierung des solaren Potenzials. Die Verschattungswirkung ist dabei abhängig vom Abstand der schattenwerfenden Kante und der Höhe des Nachbargebäudes.

    Verschattungsgrad bei geschlossenen Gebäudezeilen
    Als Kennwert sollte der Abstand zwischen der schattenwerfenden Kante und der Solarfassade (A) mindestens das 2,7-fache der Höhe der Verschattungskante (H) betragen (siehe Abb. 1). Eine Vergrößerung des A/H-Verhältnis über 3,5 erbringt keine wesentliche Zunahme der Solargewinne.

    Verschattungsgrad bei Einzelgebäuden
    Bei Einzelgebäuden ist der Verschattungsgrad vom A/H-Verhältnis, von der Länge der Baukörper und dem Abstand der Gebäude abhängig. Als Kennwert sollte das A/H-Verhältnis mindestens das 2,4-fache der schattenwerfenden Kante betragen.

  • Verschattung durch Bäume/Vegetation
    Die Verschattungswirkung von Gebäuden ist abhängig von der Lage der Bäume zur Solarfassade/-dach, dem Abstand der Bäume zur Solarfassade/-dach im Verhältnis zur Baumhöhe (Zeitpunkt des Blattabwurfs bzw. Blattaustriebs, Dichte von Geäst und Laubwerk) und der Dichte einer Baumreihe, d.h. dem Abstand zwischen den einzelnen Bäumen. Die Verschattungswirkung von Nadelbäumen entspricht etwa derjenigen von Gebäuden. Als Faustregel sollten einzeln stehende Nadelbäume einen Mindestabstand der 2-fachen, Baumgruppen der 2,7-fachen arttypischen erreichbaren Baumhöhe einhalten. Die Verschattungswirkung von laubabwerfenden Bäumen wird häufig unterschätzt, da der Belaubungszeitraum oft bis weit in die Heizperiode reicht und das Geäst während der Heizperiode die solaren Gewinne deutlich mindert. Sommerlicher Sonnenschutz und eine effektive passive Solarenergienutzung schließen sich daher aus. Bei geschlossenen Baumreihen gilt, einen zweifachen Mindestabstand der arttypischen Baumhöhe einzuhalten. Je nach Baumart, Unterbrechung der Baumreihe bzw. bei Einzelbäumen, kann der Abstand auf das 1,5-fache reduziert werden.

  • Verschattung durch Topographie
    Eine indirekter Verschattungswirkung der Topographie wird durch die veränderte Höhenlage der Objekte (Gebäude, Bäume) hervorgerufen. Bei Nordhängen erhöht sich die Verschattungswirkung, so dass größere Abstände notwendig sind, bei Südhängen verringert sich die Verschattungswirkung, so dass eine dichtere Bebauung möglich ist. Die direkte Verschattung erfolgt durch umliegende Erhebungen oder Tallagen.

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