Verfahren zur Feststellung von Gefahrenquellen

Um einen Überblick über mögliche Gefahrenquellen an einem Gebäude zu erhalten, ist es erforderlich eine Gefährdungsanalyse zu erstellen, d.h. in Abhängigkeit von der Bauzeit, zwischenzeitlich erfolgten Sanierungsmaßnahmen, der Bauart, vermutlich eingesetzten Baustoffen und eventuell vorhandenen Bauschäden abzuschätzen, welche Schadstoffvorkommen relevant sein könnten. Diese komplexe Beurteilung, die einige Erfahrung voraussetzt, sollte Fachleuten vorbehalten bleiben.

Nach der Definition von Verdachtsmomenten sollten die jeweiligen Schadstoffbereiche durch Analysen in ausreichender Anzahl verifiziert werden. Je geringer die Anzahl der Proben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Zufallsergebnissen. Je nach Raum- bzw. Gebäudegröße sollten folglich in den einzelnen Stoffgruppen mehrere vergleichende Proben genommen werden, da mögliche Schadstoffe vor allem in Abhängigkeit von der Entfernung zu einer eventuell bereits entfernten Quelle häufig in unterschiedlichen Konzentrationen vorliegen. Für die Erstellung einer solchen Untersuchung wird auch der Begriff des Schadstoffkatasters verwendet.

Je nach Schadstoffgruppe wird dabei primär zwischen Material- und Luftproben und sekundär zwischen zahlreichen weiteren Probenahmearten unterschieden, deren labortechnische Analyse äußerst vielfältig und häufig kostspielig ist. Im Labor kommen dabei unter anderem Mikroskopie, gravimetrische Untersuchungen, chemische Analysen mittels Gaschromatographie und Massenspektroskopie sowie mikrobiologische Verfahren zum Einsatz, die häufig in Kombination verwendet werden. Da je nach Art der Probenahme, d.h. der beprobten Baustoffe, der Räumlichkeiten, des dortigen Klimas, der verwendeten Probenahmemedien, der Probenahmemengen und Probenahmedauer und im nächsten Schritt der labortechnischen Auswertung bestimmte Fragestellungen unter Umständen gar nicht erkannt werden können, birgt die sogenannte Probenahmestrategie ein erhebliches Risiko der Fehlbeurteilung. Sie sollte deshalb ebenfalls erfahrenen Fachleuten vorbehalten bleiben. Die Beurteilung elektromagnetischer, radioaktiver Phänomene und Schall erfolgt meist unabhängig von vorstehenden Untersuchungen, da sie in der Regel nicht direkt aus dem Gebäude abzuleiten sind. Auch hier kommt eine vielfältige und kostspielige Messtechnik zum Einsatz.

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