Verbesserung des Schallschutzes von Wohnungstrennwänden

Systemdetail

Viele Innenwände in Altbauten weisen sehr schlechte Schallschutzeigenschaften auf.

Der Zwang zum sparsamen Umgang mit Baumaterial führt seit den frühen Baualtersstufen zu

  • Sehr schlanken Innenwandkonstruktionen, häufig 12 cm, bisweilen 6 cm,
  • zur Verwendung von Baustoffen mit reduziertem Gewicht (Hohlziegel, Bimsbaustoffe, Hohlblocksteine, Putzgeflecht).
Die geringe flächenbezogene Masse solcher Wände hat zwangsläufig einen für unser heutiges Verständnis ungenügenden Schallschutz zur Folge.

Verbesserung des Schallschutzes
Eine Verbesserung des Schallschutzes von Innenwänden kann mit zwei Verfahren erzielt werden, die physikalisch völlig unterschiedlich wirken:
  • Einbau einer zusätzlichen schweren Vorsatzschale,
  • Einbau einer zusätzlichen leichten, biegeweichen, entkoppelten Vorsatzschale.
Die Wirkung schwerer Vorsatzschalen beruht auf Erhöhung der flächenbezogenen Masse der Trennwand. Da für guten Schallschutz bei dieser Konstruktionsart ein möglichst hohes Flächengewicht der Trennwand erreicht werden muss, ist ein Fugenverguss zwischen alter und neuer Wandschale erforderlich. Beide Wandschalen wirken so im Verbund und erreichen gemeinsam eine höhere flächenbezogene Masse. Das Tragverhalten vorhandener Decken setzt dieser Konstruktion allerdings enge Grenzen.

Biegeweiche, leichte Vorsatzschalen erzielen ihre schalldämmende Wirkung unabhängig vom Flächengewicht. Sie sind stets federnd auf der vorhandenen Wandkonstruktion zu befestigen oder frei davor zu stellen. Eine Hohlraumdämpfung durch Einbau einer Mineralwolleschicht im Schalenzwischenraum verbessert die schalldämmende Wirkung.

Entscheidungsgrundlagen
Leichte, biegeweiche Vorsatzschalen haben folgende Vorteile:
  • Geringer Raumbedarf der Vorsatzschale,
  • Geringes Eigengewicht der Zusatzkonstruktion,
  • Kaum Eintrag von Feuchtigkeit
  • Geringe Einbauzeit.
Ausführungsdetails
Bei der Ausführung leichter, biegeweicher Vorsatzschalen ist folgendes zu beachten:
  • Rand- und Anschlussfugen der biegeweichen Vorsatzschale sind sorgfältig zu verschließen,
  • Schallbrücken zwischen Vorsatzschale und vorhandener Trennwand sind unbedingt zu vermeiden,
  • harte Dämmstoffe (Hartschaumplatten) im Schalenzwischenraum verschlechtern die schalldämmende Wirkung meist erheblich.