Verankerung von Kletterschalungen am Bauwerk

Für das Umsetzen von Kletterschalungen in den nächsten Betonierabschnitt sind vorab Aufhängestellen – sogenannte Vorlaufanker –  für die Kletterkonsolen herzustellen. Als Lastaufnahmemittel werden dazu Kletteranker eingesetzt.

Kletterschuh und Anker (der bauaufsichtlich zugelassene Kletteranker ermöglicht das Klettern bereits kurz nach dem Betonieren)
Beispiel Verankerung einer Kletterschalung am Bauwerk
Verankerung und Klettertaktfolge, Schritte 1 bis 3: Der erste Wandabschnitt wird betoniert und die Vorlaufanker werden eingebaut. Nach Erreichen der Betonfestigkeit wird der Einhängering montiert und die vormontierte Gerüsteinheit eingehängt, die Schalung wird angebaut und der zweite Abschnitt betoniert. Die Schalung wird zurückgefahren und der Einhängering montiert

Die Vorlaufanker (Kletteranker) bestehen in der Regel aus einem Kletterkonus mit zugehörigem oder separatem Gewindestab und einer Druck- bzw. Gewindeplatte. Alternativ können systemabhängig mit dem Kletterkonus auch Wellenanker oder Sperranker verwendet werden.

Die Kletteranker leiten dabei die Vertikal- und Horizontalkräfte am Kopf der Kletterkonsole  – resultierend aus Eigengewicht, Verkehr und Wind – in das Bauwerk ab. Vertikalkräfte werden über die wiedergewinnbaren Kletterkonen in den Beton eingeleitet. Horizontalkräfte werden über die Kletterkonen und den im Bauwerk verbleibenden Gewindestab mit zugehöriger Druck-/ Gewindeplatte oder Wellen- bzw. Sperranker abgetragen.

Zur Verankerung der Kletterschalungseinheiten am Bauwerk werden in den zu betonierenden Abschnitt Vorlaufanker an der Schalungsinnenseite positioniert. Diese Vorlaufanker werden dabei über Schrauben an der Schalhaut fixiert. Nachdem der zu betonierende Abschnitt ausgehärtet ist, kann die Klettereinheit an die neuen Aufhängepunkte gesetzt werden.

In manchen Anwendungsfällen und bei manchen Herstellern ist es möglich zwei Kletterkonen je Aufhängestelle zu verwenden, um die zulässige Last je Aufhängepunkt zu erhöhen.

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