Undichtigkeit des Randverbundes

Für Isolierverglasungen, welche Unregelmäßigkeiten im Bereich des Randverbundes aufweisen oder die im Bereich des Randverbundes ständig einem erhöhten Dampfdruck ausgesetzt sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Feuchtigkeit in den Scheibenzwischenraum (SZR) eindringen kann.

Infolge hohen Dampfdruckes im Falzraum geschädigter Randverbund
Isolierverglasungen, die im Bereich des Randverbundes ständiger Feuchtigkeit bzw. einem erhöhten Dampfdruck ausgesetzt sind, haben mehr Potenzial, ihre Transparenz durch sich im Scheibenzwischenraum niederschlagendes (Kondens-)wasser einzubüßen – umgangssprachlich bezeichnet man dies als ein „blind werden“ der Scheiben.
In Schwimmbädern beispielsweise steigt das Risiko des Blindwerdens einer Isolierverglasung.

Dies geschieht sichtbar, wenn das Sättigungsniveau des Trockenmittels im Abstandshalter überschritten wird. Infolgedessen kommt es zu Niederschlag von Feuchtigkeit auf den Glasoberflächen im SZR – bis hin zu großen Wasseransammlungen. Der einhergehende Transparenzverlust wird umgangssprachlich als „blind werden” oder „Kondensatbildung” bezeichnet. Dabei reichen schon geringe Wassermengen aus, da sie neben der Kondensation von Feuchtigkeit im Scheibenzwischenraum auch Verfärbungen der metallischen Beschichtungen der Gläser verursachen. Häufig ist der Effekt bei alten Isolierverglasungen mit alterungsbedingt eingeschränkt funktionsfähigen Randverbundeigenschaften zu beobachten. Aber auch bei modernen Isolierverglasungen mit zeitgemäßen Dichtungsmaterialien ist eine ausreichende Belüftung des Falzraums zu gewährleisten. Dies gilt insbesondere in baulichen Sondersituationen mit erschwerten Rahmenbedingungen, beispielsweise in Schwimmbädern.

Grundsätzlich ist die Qualität des Randverbundes ausschlaggebend zur Vermeidung von Undichtigkeiten. Mögliche Unregelmäßigkeiten sind vielfältig, sind jedoch häufig auf eine nicht kompatible Kombination von Dichtstoffen, unzureichende Ausbildung der Primärdichtung (kontinuierliche Verarbeitung des Butyls auch auf Stoßstellen oder Eck- und Längsverbindern der Abstandhalterprofile), unzureichende Überdeckung des Abstandhalters mittels Sekundärdichtstoff etc. zurückzuführen. 

Die Dichtigkeit des Randverbundes wird nach DIN EN 1279-2: Glas im Bauwesen – Mehrscheiben-Isolierglas – Teil 2: Langzeitprüfverfahren und Anforderungen bezüglich Feuchtigkeitsaufnahme
und DIN EN 1279-3: Glas im Bauwesen – Mehrscheiben-Isolierglas – Teil 3: Langzeitprüfverfahren und Anforderungen bezüglich Gasverlustrate und Grenzabweichungen für die Gaskonzentration im Langzeitprüfverfahren bzw. nach DIN EN 1279-6: Glas im Bauwesen – Mehrscheiben-Isolierglas – Teil 6: Werkseigene Produktionskontrolle und wiederkehrende Prüfungen in der Kurzprüfung geprüft.

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