Umgang mit historischen Baumaterialien

Baustoffauswahl bei der Sanierung

Jahrhundertelang erfolgte die Auswahl der Baumaterialien fast ausschließlich nach deren regionaler Verfügbarkeit. Bei den Konstruktionen stand eine langfristige Haltbarkeit und eine möglichst einfache und kostengünstige Reparierbarkeit im Vordergrund. Bauteilschäden entstanden häufig erst dann, wenn alte Konstruktionen mittels neuer Baumaterialien erneuert oder restauriert wurden.

Mehrfamilienhäuser der 1920er bis 1930er Jahre
Historische Fachwerkhäuser

Bei der Sanierung von Altbauten sollte eine Kombination aus alten, naturnahen Baustoffen möglichst beibehalten und nur mit gleichartigen Materialien ergänzt werden. Baumaterialien wie beispielsweise Holz, Lehm, Ziegel, Klinker, Naturstein und Glas gelten bis heute als baubiologisch einwandfrei und unbedenklich für die Umwelt. Deren physikalische und chemische Baustoffeigenschaften sind in historischen Konstruktionen so aufeinander abzustimmen, dass sie sich schadensfrei zusammenfügen lassen.

Verbundbaustoffe, die synthetisch sind und sich kaum recyceln lassen, sind in jedem Fall zu vermeiden. Darüber hinaus ist die Materialvielfalt in der Konstruktion weitgehend zu reduzieren, da mit ihr auch die Wahrscheinlichkeit von Bauschäden wächst.

Die Nachfrage nach dem Einsatz originaler Baustoffe und -teile bei der Sanierung ist mit zunehmendem Bewusstsein für die Qualität alter Bausubstanz gestiegen. Gerade in Deutschland sind historische Baustoffe jedoch Mangelware. Für Bauteile der Vorkriegsjahre existieren deshalb mittlerweile Versteigerungsplattformen und Bauteilbörsen. Hier sind historische Materialien, wie seltene Fliesen, originale Eingangstüren aus speziellen Epochen oder regional besonders geformte Dachziegel, erhältlich.

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