Umbau einer Fabrikhalle in Peking

Weiße Spindeltreppe aus Stahl als Blickfang in offener Bürolandschaft

Der Bezirk Daxing liegt ganz im Süden der chinesischen Hauptstadt Peking (Beijing), in der weit über 20 Millionen Menschen leben. Die Architekten Nie Yong + Yoshimasa Tsutsumi, ebenfalls in der Megacity ansässig, verwandelten dort die oberen Etagen eines alten Fabrikgebäudes in eine helle und vielfältige Bürolandschaft mit Ausstellungsflächen für den Möbelhersteller THT Design & Consulting. Dessen Produktionsflächen nehmen das erste und zweite, sowie die Hälfte des dritten Geschosses ein, das zudem als Ausstellungsbereich dient. Eine spiralförmige Treppe verbindet die Ausstellungshalle mit der vierten Etage, deren Boden teilweise abgerissen wurde, um einen weiten Luftraum zu schaffen. Mit 5,50 Metern Raumhöhe bot das oberste Geschoss die Möglichkeit, eine Bürolandschaft auf versetzten Ebenen zu realisieren.

Die Spindeltreppe beginnt im Ausstellungssaal auf der dritten Etage und führt bis hinauf in den Ruhebereich
Blick auf gläserne Räume der Geschäftsführung mit darüberliegender Empore
Die Mehrzahl der Arbeitsplätze ist Teil einer differenzierten offenen Bürolandschaft

Zum geforderten Programm auf insgesamt knapp 5.000 m² gehörten ein Konferenzsaal, ein Besprechungs- und ein Pausenraum, verschiedene Büros sowie Räume für die Geschäftsleitung. Während die Spindeltreppe relativ zentral angeordnet ist, liegen der Aufzug, ein weiterer Treppenraum sowie die sanitären Anlagen kompakt am östlichen Rand sowohl der Ausstellungs- als auch der Produktionshalle. Der Aufzug orientiert sich zum Empfangsraum, gegenüber befindet sich im vierten Geschoss der Konferenzsaal. Dieser steht wie die übrigen, separaten Räumlichkeiten als weiße Box im Raum – während die Mehrheit der Arbeitsplätze Teil der offen konzipierten Bürolandschaft ist, sollten andererseits über das Raum-im-Raum-Konzept dorfähnliche Strukturen entstehen.

Die offenen Bürofllächen sind durch unterschiedliche Höhen differenziert, ihre Ebenen durch Treppen und Rampen verbunden. Die spiralförmige Treppe dient als Blickfang und vertikale Verbindung nicht nur der dritten und vierten Etage, sondern führt weiter hinauf zum Ruhebereich. Als Empore konzipiert, bietet dieser wie die übrige sogenannte Loftebene (Extra-Level der vierten Etage) Ausblick über die vierte Etage und Teile der dritten.

Sämtliche neue Böden sind mit geriffelten Stahlplatten in hellem Grau ausgeführt. Gemeinsam mit den strahlend weiß gestrichenen Wänden, Pfeilern und Geländern sowie rahmenlosen, transparenten Verglasungen hebt sich die Struktur deutlich vom bräunlich-grauen Bestand ab: So haben die alten Böden einen polierten Estrich, die Sichtbetonstruktur des ehemaligen Fabrikgebäudes bleibt an den Decken einsehbar, Rohre und Leitungen sind davon abgehängt. Wenige, gezielte Akzente entstehen durch Cortenstahl als Wandverkleidung im Bereich des Aufzugs und einer Treppe sowie eine Grünwand am Ende des Empfangsraums.

Die aus Stahl gefertigte Spindeltreppe ist mit Ölfarbe weiß angestrichen. Ihre äußere Wandung (1,10 m hoch) besteht aus glatten, die Stufen aus geriffelten Stahlplatten. Gehalten wird die Treppe von einer zentralen Stahlröhre. Sie führt in zwei vollständigen Windungen von der dritten zur vierten Etage (30 Stufen á 17 cm = 5,10 m Höhe) und in einer weiteren zum Ruhebereich (13 Stufen á 18,5 cm = 2,40 m Höhe). us

Bautafel

Architekten: Nie Yong + Yoshimasa Tsutsumi, Peking
Projektbeteiligte:
THT Design & Consulting, Peking (Statik und Bauausführung)
Bauherr: THT Design & Consulting, Peking
Fertigstellung:
2013
Standort:
Daxing district, Beijing, China
Bildnachweis: Misae Hiromatsu (Beijing Ruijing Photo)

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Die Spindeltreppe verläuft schraubenförmig um einen stützenden Mittelpfosten herum, im Bild ein Beispiel mit Brüstungswangen aus Stahlblech

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Repräsentative Wendeltreppe mit dominanten Stahl-Brüstungswangen im Foyer der Firma Berger-Lacke.

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Wendeltreppe mit brüstungshohen Stahlwangen im Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Berliner Max-Delbrück-Centrums.

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