Turmbau zu Rottweil

246 Meter hoher Testturm für Aufzüge

Als weithin sichtbare Landmarke prägt der Aufzugtestturm, den der Konzern Thyssen Krupp nahe der baden-württembergischen Kleinstadt Rottweil errichten lässt, die Landschaft schon im Rohbau. Bevor der Bau knapp 250 Meter in die Höhe wachsen konnte, ging es jedoch in die Tiefe: Das Fundament reicht 30 Meter in den Boden. Die rund zwei Meter dicke Bodenplatte besteht aus 700 Kubikmetern Beton, die in einer Etappe eingebracht und verdichtet wurden.

Gleichmäßig wandert die Gleitschalung nach oben
Der Rohbau auf den letzten Metern
Weithin sichtbar: Der Aufzugtestturm verändert die Landschaft um Rottweil

Zu den größten Herausforderungen bei der Errichtung des Rohbaus zählten die große Bauwerkshöhe, die hohen Betonfestigkeiten, die hochsommerlichen Temperaturen beim Bau, die geforderte kurze Bauzeit und ein rund um die Uhr laufender Bauvorgang. Für den Turmschaft wurden Betone verschiedener Festigkeitsklassen verwendet: Bis zu einer Höhe von 80 Metern wurde ein C50/60 eingesetzt, auf den weiteren 50 Metern ein C40/50, darüber ein C30/37 bis zur Spitze. Auf einer Höhe von rund 190 Metern findet sich noch ein Abschnitt von fünf Metern Höhe, wo ebenfalls ein Beton der Festigkeit C50/60 eingebaut wurde. Dort befindet sich eine Pendelmasse, die die Schwingungen des Turms begrenzt.

Aufgrund des engen Zeitrahmens wurde der Turm in Gleitschalbauweise errichtet, die es als einzige ermöglichte, die vorgegebenen 3,60 Meter Höhe pro Tag zu betonieren. Die Hitze im Sommer 2015 machte dieser Zielvorgabe fast einen Strich durch die Rechnung, denn die hohen Temperaturen führten zu einem zu schnellen Abbinden des Betons, wohingegen die Gleitschalbauweise ein gleichmäßiges Abbinden erfordert. Durch Zugabe von Verzögerern, eine Anpassung der Betonzusammensetzung und die Just­-in-time­-Lieferungen des Betons ließ sich dies schließlich ausgleichen.

Den Entwurf für die textile, kunststoffbeschichtete Membran, die den Rohbau umhüllt, haben die Architekten Werner Sobek und Helmut Jahn entwickelt. Für die Öffentlichkeit zählt aber vor allem, dass die integrierte Aussichtsplattform auf 232 Metern Höhe von Freitag bis Sonntag zugänglich ist. Von dort lassen sich das beschauliche Städtchen Rottweil und die Landschaft zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb aus ungewohnter Perspektive betrachten.

Bauherr: Thyssen Krupp, Essen / Betonhersteller: Holcim, Hamburg

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Bei der Druckfestigkeitsprüfung werden Probekörper, meist Betonwürfel oder -zylinder, in einer Presse belastet,...

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Eigenschaften

Druckfestigkeit von Beton

Mithilfe einer Kletterschalung der Iset Tower in Jekaterinburg errichtet

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Schalungen

Schalungstechniken

Temperaturen und Wetterabhängigkeiten

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