Trockenmauern für den Garten

Trockenmauern für den Garten

Jana Spitzer und Reiner Dittrich

Bauanleitungen & Gestaltungsideen
Ökobuch Verlag, Rastede 2015
5. Auflage, 96 Seiten, durchgehend farbig, Format 17 x 24 cm, Broschur mit Fadenheftung

Preis: 13,95 EUR

ISBN 978-3-936896-43-5

Seit Jahrhunderten werden Trockenmauern errichtet. Sie gestalten landwirtschaftlich geprägte Gebiete in Mitteleuropa, zum Beispiel Weinbaugebiete, sie dienen der Abgrenzung von Grundstücken und Weideland. Doch ein dauerhaftes Bauwerk aus Steinen, die ohne Mörtel aufeinander gesetzt werden und anschließend eine harmonische Einheit bilden, lässt sich kaum ohne Vorkenntnisse errichten. Techniken, die früher mündlich überliefert wurden, möchten Jana Spitzer und Reiner Dittrich mit ihrem Buch Trockenmauern für den Garten allen Interessierten vermitteln.

Dafür erzählen sie zunächst etwas über die Kulturgeschichte der Trockenmauer – von Hütten in Frankreich, Spanien und Italien sowie einer 1.700 bis 3.000 Jahre alten, zehn Kilometer langen Mauer südwestlich von Straßburg, deren Funktion bis heute geheimnisumwoben ist. Es folgen bautechnische Grundlagen: verschiedene Formen und Bauweisen, anschaulich bebildert mit Fotos und Zeichnungen. Als Material steht nicht nur eine große Vielfalt von Natursteinen zur Auswahl, sondern auch künstliche Steine. Wie sich mit Recyclingmaterial aus Abrissen attraktive Freibereiche schaffen lassen, belegen die Autoren an einem Beispiel aus Dresden.

Besonders harmonisch aber fügen sich Bauwerke in die Landschaft, wenn sie aus regionalen Steinvorkommen errichtet sind. In der Landwirtschaft entstanden sie häufig aus den Steinen, die bei der Feldarbeit störten und eingesammelt wurden. Heute kann auch der örtliche Baustoffhändler über die Herkunft seines Steinsortiments informieren. In Deutschland gibt es vielfältige Natursteinvorkommen – Schiefer prägt Gegenden an Rhein und Mosel, im Vogtland und in Thüringen, Basalt ist in der Eifel, der Oberpfalz, in der Rhön und im Westerwald zu finden, Sandstein im Elbsandsteingebirge, im Schwarzwald, Odenwald oder im Neckartal, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Gesteinsarten sind in einer Tabelle mit Werten zu Dichte und Druckfestigkeit sowie den dazugehörigen Abbaugebieten aufgeführt.

Trockenmauern haben für den Natur- und Denkmalschutz eine wichtige Bedeutung. Historisch sind sie häufig ein prägender Bestandteil der Landschaft. Sie gelten als Biotope, weil sie Lebensraum für erstaunliche viele Pflanzen und Tiere bieten. Die Autoren erläutern auch die Möglichkeit, Fördermittel für den Erhalt, die Wiederherstellung oder einen fachgerechten Neubau zu beantragen.

Aufgeführt sind einzelne Werkzeuge und Techniken der Steinbearbeitung, einfache statische Berechnungen zur Erstellung eines sicheren Bauwerks bis hin zu wesentlichen Bautechniken. Auch den Gabionen ist ein Kapitel gewidmet – eine Sonderform, die heute vielfach als Lärm- und Sichtschutz, als Böschung- und Stützmauer eingesetzt wird. Abschließend gibt es einige konkrete Vorschläge zur Gartengestaltung. Behandelt werden außerdem passende Pflanzenarten und Tiere, die zwischen den Steinen heimisch werden, sich dort verstecken, brüten und schlafen.

Das Buch ist anschaulich bebildert und interessant zu lesen. Umfassend und unterhaltsam informiert es über Bauwerke, die oftmals so stark bewachsen und mit der Landschaft verwoben sind, dass die zugrunde liegende, anspruchsvolle Bautechnik in den Hintergrund tritt. Empfehlenswert für alle, die sich für Steine begeistern können und Lust haben, ein naturnahes Werk im Freien zu schaffen.

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