Trittschallminderung durch Entkopplung

Tritt- und Luftschall zählen zu den störenden Begleiterscheinungen im Geschossbau. Entkopplung ist eine Möglichkeit, den Trittschall gering zu halten. Dabei wird zwischen zwei verschiedenen Konstruktionen unterschieden, entweder wird der Estrich oder der Belag selbst von der darunterliegenden Schicht entkoppelt.

Entkopplungssystem für Feuchträume (Schlüter Ditra Matte)
Trittschalldämmmatte aus Mineralwolle (Floorrock) zur Verlegung unter Estrich
Trittschall-Dämmunterlage auf Basis von Pflanzenölen mit mineralischen Füllstoffen und integrierter Dampfbremse (Silent Eco)

Entkopplung des Estrichs vom Untergrund

Nach dem Masse-Feder-Prinzip wird zwischen Untergrund und Estrich eine weich federnde Dämmung eingelegt. Die Dämmmatte sollte eine möglichst geringe dynamische Steifigkeit besitzen. Dadurch wird erreicht, dass die Resonanzfrequenz zwischen Masse (Estrichplatte) und Feder (Entkopplung) möglichst tief liegt. Eine tiefe Resonanzfrequenz reduziert die Schallabstrahlung.

Entkopplungsmatten können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, ihre dynamische Steifigkeit s' besitzt die Maßeinheit MN/m³:

  • Steinwolleplatten, s' = 10 - 70 MN/m³
  • Glaswolleplatten, s' = 7 - 20 MN/m³
  • Schlackenwolleplatten, s' = 50 MN/³
  • Holzwolle-Leichtbauplatten, s' = 300 MN/m³
  • Holzfaserplatten, s' = 30 - 150 MN/m³
  • Korkplatten, s' = 500 MN/m³
  • Korkschrotplatten, s' = 120 MN/m³
  • Kokosfasermatten, s' = 30 MN/m³
  • Polystyrol-Wärmedämmplatten, s' = 100 MN/m³
  • Polystyrol-Trittschalldämmplatten, s' = 10 - 30 MN/m³

Die Auswahl ist abhängig vom Untergrund, vom Oberbelag, den zu erwartenden Belastungen und den zusätzlichen Funktionen, welche die Entkopplungsmatte übernehmen soll.

Entkopplung des Oberbelages

Diese Aufgabe übernehmen sogenannte Entkopplungssysteme, die sich zwischen dem Oberbelag und dem tragfähigen Untergrund befinden. Entkopplungssysteme werden in unterschiedlichen Materialien und variierenden Strukturen wie Vliese oder Matten angeboten. Sie sind teilweise lose verlegt oder auch durch Kleben mit dem Untergrund verbunden. Außer einer Minderung des Trittschalls übernehmen Entkopplungssysteme - je nach Ausführung und Einsatzgebiet - weitere Funktionen, dazu zählen:

  • Verbesserung der Wärmedämmung
  • Abdichtung oder Drainagefunktion
  • Dampfdruckausgleichsschicht
  • Kompensation von Scher- und Zugspannungen
  • Rissüberbrückung, Rissminderung
  • Spannungstrennung
  • Schutz des alten Nutzbelages
  • Entkopplung von kritischen Altuntergründen

Entkopplungssysteme gelten als Sonderkonstruktion, da sie derzeit noch in keinem Regelwerk erfasst sind.

Fachwissen zum Thema

Trittschallverbesserungsmaß bei Teppichböden

Trittschallverbesserungsmaß bei Teppichböden

Bauphysik

Schall minimieren durch textile Bodenbeläge

Nach den Anforderungen der DIN 4109 sind Menschen in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Belästigungen durch Schallübertragung zu schützen.

Nach den Anforderungen der DIN 4109 sind Menschen in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Belästigungen durch Schallübertragung zu schützen.

Bauphysik

Schallschutz: Anforderungen

Luftschall

Luftschall

Bauphysik

Schallübertragung

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Boden sponsored by:
Object Carpet GmbH
Marie-Curie-Straße 3
73770 Denkendorf
Telefon: +49 711 3402-0
www.object-carpet.com
+
VIACOR Polymer GmbH
Graf-Bentzel-Str. 78
72108 Rottenburg
Telefon: +49 7472 94999-0
www.viacor.de