Tragwerk aus Holz: Brettschichtholz
80 Prozent höhere Tragkraft als Vollholz
Brettschichtholz, auch Leimholz bzw. Leimbinder genannt, wird
aus Lamellen mit einer Stärke bis 45 mm hergestellt. Die Lamellen
werden getrocknet bis zu einer Holzfeuchte von etwa 12%,
aufeinander geschichtet und in einem geraden oder auch gekrümmten
Pressbett miteinander verpresst.
Der Vorteil von Brettschichtholz (abgekürzt BS-Holz oder BSH) ist
die gegenüber Vollholz bei gleicher Querschnittsgröße bis zu 80
Prozent höhere Tragkraft. Im Vergleich zu Stahl- und
Spannbetonkonstruktionen bietet BSH bei ähnlichen Kosten (bezogen
auf die Tragfähigkeit) Vorteile in Bezug auf Gewicht und chemische
Widerstandsfähigkeit. Nachteilig ist die höhere
Feuchteempfindlichkeit von Holz.
Statisch wird das BSH nach der DIN 1052 in die Klassen GL24h,
GL24c, GL28h, GL28c, GL32h, GL32c, GL36h und GL36c eingeteilt. GL
bezeichnet Glued Laminated Timber (englisch für Brettschichtholz).
Die nachfolgende Zahl gibt die zulässige Biegespannung in N/mm² an.
Das c bzw. h steht für „kombiniertes“ bzw. „homogenes“
Brettschichtholz.
Folgende DIN-Normen gelten für Brettschichtholz:
- DIN EN 14080 Holzbauwerke - Brettschichtholz und Balkenschichtholz - Anforderungen
- DIN 1052-10 Herstellung und Ausführung von Holzbauwerken
- DIN SPEC 1052-100 Holzbauwerke - Bemessung und
Konstruktion von Holzbauten - Teil 100:
Mindestanforderungen an die Baustoffe oder den Korrosionsschutz von
Verbindungsmitteln