Tower of Ring in Tianjin

Stahlkonstruktion mit knapp 14.000 punktförmigen LEDs

Inmitten der südöstlich von Peking gelegenen Stadt Tianjin befindet sich der Yinhe-Platz. Rund um ihn herum entstanden seit Anfang des 21. Jahrhunderts viele ambitionierte Bauten, wie zum Beispiel das Grand Theater und das Tianjin-Museum. Ziel ist die Schaffung eines neuen kulturellen Zentrums. Neuestes Mitglied und gleichzeitig Landmarke ist der Tower of Ring – ein 64 Meter hoher Turm, in der Mitte des weitläufigen, graubraun gepflasterten Yinhe-Platzes. Eine weiße, gitterartige Stahlkonstruktion bildet die Hülle des Turms, dahinter ist – nichts.

Knapp 14.000 LEDs verwandeln die Hülle des hohlen Turmes nachts in ein leuchtendes Geflecht
Der bläulich schimmerne Turm dient auch der Beleuchtung des großen Yinhe-Platzes
Detail der Hülle aus punktförmigen LEDs

Geplant wurde der Turm vom japanischen Architekturbüro Eastern Design Office. Er steht in einer runden, etwa 50 Meter breiten Vertiefung, deren Basis rund sechs Meter unterhalb des Platzniveaus liegt. So ist er sinnbildlich mit der Erde verbunden und scheint förmlich aus dem Boden zu wachsen. Platzbesucher wahren dadurch, gezwungenermaßen, einen Abstand zum Turm, sein Inneres wird nur für Wartungsarbeiten betreten.

Der Turm hat die Form eines Zylinders mit einem Durchmesser von 12 Metern. Seine gitterartige Hülle besteht aus insgesamt 1.136 weiß emaillierten Gussstahl-Elementen. Diese in sich gekrümmten, x-förmigen Einzelteile sind 2,35 Meter lang und rund 88 cm breit. Bedingt durch die Form konnten sie auf recht einfache Art und Weise aneinandergefügt und über insgesamt 71 Ebenen gestapelt werden (siehe Abb. 16).

Elektro

Während sich der Turm tagsüber eher schlicht und in strahlendem Weiß zeigt, verwandelt sich seine stählerne Hülle des Nachts in ein hell leuchtende Struktur aus knapp 14.000 LEDs. Auf der Vorderseite eines jeden x-förmigen Einzelteils befinden sich je 12 dieser Lampen in kreisrunder Form. Zeigen sich die LEDs zur Dämmerung als kleine, bläulich schimmernde Lichtpunkte, so strahlen sie bei vollkommender Dunkelheit in gleißend hellem Weiß, die Punkte verschwimmen und werden zu durchgehenden Linien.

Die dimmbaren Lampen sind unabhängig voneinander steuerbar, haben einen geringen Stromverbrauch und sind wegen ihrer hohen Lebensdauer wartungsarm. Zum chinesischen Neujahrsfest wird der Turm von Tianjin mit einem lebhaften und interessanten Beleuchtungsspektakel in Szene gesetzt, der dann den Countdown zum Jahreswechsel begleitet.

Bautafel

Architekten: Eastern Design Office, Fushimi
Projektbeteiligte: Kawaguchi & Engineers, Tokio (Tragwerk); Huayi Lighting Company, Zhong Shan City (LEDs)
Bauherr: Stadt Tianjin
Fertigstellung: 2012
Standort: Tianjin Cultural Center
Bildnachweis: Koichi Torimura, Kyoto

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