Toda House in Hiroshima

Unterschiedliche Bodenbeläge für verschiedene Raumzonen

Um etwa eine Geschosshöhe erhebt sich das Toda House in Hiroshima vom Boden. Damit gewährt es den Bewohnern nicht nur mehr Sicherheit vor Eindringlingen, sondern auch eine schöne Aussicht auf das nahe gelegene Meer und die Insel Miyajima. Nach Plänen der Architekten von Office of Kimihiko Okada aus Tokio entstand das zweigeschossige Einfamilienhaus auf einem Grundstück am Rande einer Wohnsiedlung. Errichtet wurde es auf 13 geschosshohen Stahlstützen.

Blick von der Küche ins Wohnzimmer: Die Raumzonen sind durch Treppenstufen und unterschiedliche Bodenbeläge voneinander getrennt
Der mittig liegende, nicht überdachte Luftraum erlaubt Blickbeziehungen zwischen den Räumen und lässt Sonnenlicht in den darunter liegenden Garten strömen
Der Grundriss des Hauses basiert auf einer rechteckigen Form mit abgerundeten Ecken

Der Grundriss des Gebäudes basiert auf einer rechteckigen Form mit abgerundeten Ecken, aus der ein ebenfalls abgerundetes Rechteck herausgeschnitten wurde. Die hintereinander geschalteten Räume bzw. Raumzonen sind nie breiter als drei Meter und über jeweils drei bis vier Stufen voneinander getrennt. Auf diese Weise entsteht eine Raumabfolge, die sich wie ein Band nach oben schraubt. Der mittig angeordnete, nicht überdachte Luftraum erlaubt Blickbeziehungen zwischen den Räumen und lässt Sonnenlicht in den darunter liegenden Garten strömen.

Auf der Außenseite folgen kontinuierliche Scheiben der Höhenentwicklung in den Grundrissen. Sie verlaufen in etwa parallel zueinander und bilden entweder den Boden und/oder die Decke bzw. das Dach des Baukörpers. Die dazwischen liegende Gebäudehülle besteht aus verglasten und massiven Bändern, die sich in ihrer Höhe und ihrem Verhältnis zueinander verändern. Auf diese Weise sind manche Teile der Fassade transparenter, andere geschlossener. Mit den variierenden Brüstungshöhen verschiebt sich auch die Lage des durchlaufenden Fensterbandes, wodurch wechselnde Lichtsituationen und Ausblicke entstehen.

Der Zugang zum Gebäude erfolgt über eine schwarze Stahltreppe, die von der Mitte des Gartens auf die Eingangsebene führt. Hier sind in schmalen Einbauten Gäste-WC und Badezimmer untergebracht. Der „Spirale“ nach oben folgend ordneten die Architekten danach die beiden Schlafzimmer hintereinander an. Schrankeinbauten gliedern den Grundriss, abteilen lassen sich die Schlafzimmer nur über Vorhänge. Am Ende der Raumfolge liegt die Wohnküche, die in das Wohnzimmer übergeht. Von hier haben die Bewohner über eine schmale Treppe einen direkten Zugang zum Eingangsbereich. Am Anfang und Ende der Spirale ist dem Eingangsbereich und dem Wohnraum jeweils eine Terrasse zugeordnet.

Boden
Unterschiedliche Bodenbeläge wurden je nach Nutzung eingesetzt und sorgen für die Abgrenzung der Räume untereinander. So kommen für den Eingangsbereich ein beige eingefärbter Betonboden und für das Kinder- sowie Elternschlafzimmer textile Bodenbeläge zum Einsatz. Bei dem grau-melierten Teppichboden im Kinderzimmer handelt es sich um eine getuftete Ware mit Schlingenpol; im Schlafzimmer ist der Pol des beigefarbenen Bodenbelags aufgeschnitten (Schnittpol). In beiden Räumen besteht der Pol aus Polyamid.

Für die Küche und das Wohnzimmer wählten die Architekten Holzböden, wobei die Küche mit einem Holzpflaster und das Wohnzimmer mit einem Mosaikparkett ausgelegt wurde. Das Holzpflaster eignet sich gut für die hohe Beanspruchung durch Kochen, Spülen und Reinigung; der Parkettboden wurde im Fischgrätverband verlegt und schafft eine wohnliche Atmosphäre.

Auch im Außenraum definieren unterschiedliche Bodenbeläge verschiedene Nutzungen. Auf den Terrassen wurden quadratische und rechteckige Betonplatten verlegt, der Garten auf Straßenebene ist mit Kies, Sand und Grünflächen gestaltet. Der weiche Bodenbelag des Gartens liegt unter dem rechteckigen Ausschnitt im Gebäude und erstreckt sich bis in einen zurückgezogeneren, privateren Bereich. Der Kies legt sich wie ein Ring um diese Fläche. Er bildet den Stellplatz für das Auto der Familie und grenzt das Grundstück von der Straße ab. -eh

Bautafel

Architekt: Office of Kimihiko Okada, Tokio
Projektbeteiligte: Structured Environment, Tokio (Tragwerksplanung); System Design Laboratory, Tokio (Maschinenbau)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2011
Standort: Hiroshima
Bildnachweis: Toshiyuki Yano für Office of Kimihiko Okada, beide Tokio

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Getufteter Teppichboden „Canyon 700“ aus Econyl-Garn, einer Faser aus 100% recyceltem Polyamid

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_Materialien/​Fasern

Synthetische Fasern: Polyamid

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