Textilbeton-Leichtbauabsorber

Schallschutz mit Durchblick

Dass es auch Anwohner an Bahnstrecken oder Autobahnen in ihrem Zuhause möglichst ruhig haben wollen, ist verständlich. Dennoch sind kilometerlange, undurchsichtige Lärmschutzwände für Reisende, die während der Fahrt gerne aus dem Fenster schauen, eher deprimierend. Experimentelle Entwicklungen an weitgehend transparenten Schallschutzelementen machen Hoffnung, dass bald beides möglich sein wird.

Ein Alleinstellungsmerkmal sei das Absorptionsvermögen der kritischen Schallfrequenzen
Jede Wabe absorbiert eine bestimmte Frequenz
Die Kombination mehrerer Module schafft einen Breitbandabsorber

Eine Lösung haben die Forschungsplattform Bau Kunst Erfinden an der Universität Kassel in Kooperation mit den Firmen Kennwert RD und Lothar Beeck Fertigteilbau mit POLA, kurz für Parametrische Open Field Textilbeton-Leichtbau-Absorber, erarbeitet. Bei ihnen handelt es sich um Betonwaben mit beidseitig vorgesetzten Plexiglasscheiben, die eine präzise und umfassende Schallreduzierung im Außenbereich ohne zusätzliche Dämmstoffeinlagen ermöglichen sollen. Jede Betonwabe absorbiert eine bestimmte Frequenz; die Kombination mehrerer Module erzielt eine Breitbandabsorbtion, die den gesamten hörbaren Frequenzbereich abdeckt. Um den Erfordernissen am Einsatzort gerecht zu werden, erfolgt ihre Anfertigung individuell auf Grundlage von Schallmessungen und darauf aufbauenden Berechnungen zur optimalen Struktur und Größe der Elemente.

Das Material für die Waben ist ein eigens entwickelter, akustisch optimierter hochfester bzw. ultrahochfester Textilbeton. Da aufgrund ihrer Form beim Aneinanderfügen keine Pfosten notwendig sind, eigne sich das System nach Angabe der Forscher vor allem für die akustische Abschirmung von Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken, für die derzeit Leichtbaulösungen gesucht werden.

Entwicklung: Bau Kunst Erfinden, Kassel mit Kennwert RD, Berlin und Lothar Beeck Fertigteilbau, Mönchengladbach

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Bei der Herstellung von Textilbeton werden Fasern in Form von Matten, Gelegen oder Geweben in den Beton integriert.

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Mit Hochleistungsbeton lassen sich Bauteile deutlich filigraner gestalten, sodass sich Material und damit auch Energie einsparen lassen.

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