Temporäre Installation in New York/USA

Seilverspannte Stoffstreifen als Hofdach-Baldachin

In einer sommerlichen Veranstaltungsreihe zeigt das New Yorker Museum of Modern Art Moma gemeinsam mit seiner Zweigstelle PS 1 die Installation „Holding Pattern”. PS1 steht für Primary School One und bezeichnet einen Ausstellungsort in einer ehemaligen Schule im New Yorker Stadtteil Queens. Deren große, hohe Unterrichtsräume dienen als Künstlerateliers und werden für Ausstellungen zeitgenössischer, meist experimenteller Kunst genutzt. Ort der Installation ist der frühere Schulhof des Gebäudes, wo alljährlich das MoMA PS1 Musik- und Tanzfestival „Warm Up“ stattfindet. Zu diesem Anlass wird regelmäßig der Wettbewerb YAP Young Architects Program ausgelobt, bei dem eine temporäre Installation als architektonische Kulisse für das Festival gesucht wird.

Besucher des Warm Up Festivals unter dem Baldachin
Die Objekte der Installationen mit Schattenstreifen
Je nach Sonnenstand verändert sich der Schattenwurf

Den Wettbewerb im Jahr 2011 gewann das junge Büro Interboro: ein Zusammenschluss von Harvard-Absolventen, die Architektur, Design und Stadtplanung für soziale wie kostengünstige Projekte miteinander verzahnen. Sie bespielen den Schulhof mit Bänken, Liegestühlen, Sandkästen, Tischtennis-Platten und Spiegeln für das Training einer benachbarten Ballettschule. Insgesamt schmücken 79 Objekte und 84 Bäume den grauen Hof. Überdacht wird das Ganze von weißen Stoffbahnen, die einen Baldachin bilden.

Sonnenschutz
Der lichtdurchlässige Baldachin wurde zwischen die sieben Außenwände rings um den Schulhof gespannt. Wie in einem überdimensionalen Webrahmen wurden dazu Seile von Attika zu Attika gespannt. Die unterschiedlichen Winkel der Wände und ihre verschiedenen Höhen lassen eine komplexe räumliche Figur aus steigenden und fallenden Ebenen entstehen. Über diese Seile wurden dann weiße Gewebestreifen gezogen und verspannt. Insgesamt 38 Gewebestreifen bilden einen riesigen Baldachin, der an einigen Stellen mehr, an anderen weniger Schatten bietet.

Im September 2011 wird das Sonnensegel ebenso wie sämtliche Objekte der Installation demontiert. Das Dach kann für ähnliche Aufgaben wiederverwendet werden, die Objekte gehen an Interessierte aus der Nachbarschaft.

Bautafel

Architekten: Interboro: Tobias Armborst, Daniel D’Oca, Georgeen Theodore, Brooklyn New York/USA
Projektbeteiligte: Kathleen Cahill, Cristobal Correa, Andrew Coslow, Jenessa Frey, Lesser Gonzalez, David Himelman, Jenna Kaminsky, Brian Novello, Joel Okpala, Carsten Rodin, Becky Slogeris, Jeff Thompson, alle New York/USA (Mitarbeiter)
Bauherren: Moma: Barry Bergdoll, Moma Hauptkurator für Architektur und Design mit Klaus Biesenbach, Moma PS1 Direktor und Moma Hauptkurator, New York/USA
Sponsoren: Bloomberg, Bertha and Isaac Liberman Foundation, Jeffrey und Michèle Klein, Agnes Gund, The Contemporary Arts Council of The Museum of Modern Art, New York/USA
Fertigstellung/Dauer: 19. Juni bis 19. September 2011
Standort: 22-25 Jackson Ave Kreuzung 46th Avenue in Long Island City, Queens

Fachwissen zum Thema

Regendichtes Sonnenschutzsegel aus dem Textil Soltis W96 beim United Nations Recreation Center in Nairobi. Architektur: BAA Architects, Nairobi

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Textilien

Sonnensegel

Textiler Sonnenschutz am Astrup Fearnley Museum in Oslo

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Materialien

Textilien und Membranen

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