Talstation der Galzigbahn in St. Anton/A

Glas, Stahl und Beton

Bereits 1937 wurde in St. Anton am Arlberg eine Seilschwebebahn für den Winterbetrieb auf dem Hausberg Galzig errichtet. Der Wandel in Technik und Komfort verlangte nach einem Neubau der Talstation, den Georg Driendl mit driendl architects in gebaute Architektur umsetzte. Der Neubau besteht aus einer Kombination aus Glas, Stahl und Beton. Das Gebäude wirkt im Schnee wie ein riesiger Kristall. Ein- und Durchblicke der z.T. transparenten Fassaden auf die Technik prägen das Bauwerk. Büroräume wurden ausgelagert und so konzentriert sich alles auf die Kasse und die Beförderungsanlage. Um den Fahrgästen einen ebenerdigen Eingang zu ermöglichen, wurde die Seilbahn mit der seiltechnischen Neuheit eines Riesenrades kombiniert. Darüber hinaus besitzt die Bahn eine dreifach erhöhte Förderkapazität.

Glas-Stahlkonstruktion mit tragenden Betonseitenwänden
Seitenansicht
Detail der Stahl-Glaskonstruktion

Beton
Während Glas das Innenleben enthüllt, erdet der Beton den Bau und verankert ihn im Hang. Er schafft mit seiner Masse ein Gegengewicht zum Zugseil. Der massive Betonsockel teilt sich in zwei Flügelwände - einer nördlichen und einer südlichen - und wird von einer Glaskonstruktion überwölbt. Diese Wetterschutzhülle ist freitragend über die gesamte Seilbahntechnik gespannt und kommt ohne unmittelbare Berührungspunkte aus.

Die eigens entwickelte Stützkonstruktion aus Rundrohrstäben, ist eine Art "Raumfachwerk", welches in Dreiecksverbänden gebündelt, die Last des Daches in die Stahlbetonkonstruktion ableitet. Darauf befinden sich die Glasunterkonstruktion und das Glas. Der Eingang für die Fahrgäste liegt an der nördlichen Flügelwand, aus der ein Stahlbetondreieck als Vordach herausragt, das gleichzeitig als Projektionsfläche für Werbung genutzt werden kann. Es ist ebenfalls in Sichtbeton ausgeführt.

Das Fundament und die Deckenkonstruktion sind als Stahlbetonplatten bzw. als Plattenbalken ausgebildet, die Wandkonstruktion besteht aus Sichtbeton.

Bautafel

Architekten: Georg Driendl, Driendl Architects, Wien
Projektbeteiligte: Erfurth Spezialbau, Ansfelden (Kunstharzindustrieboden); Siemens AG Österreich (I&S), Wien (Antriebs- und Automatisierungstechnik)
Bauherr: Arlberger Bergbahnen AG, Innsbruck
Fertigstellung: 2006
Standort: St. Anton am Arlberg
Bildnachweis: Arlberger Bergbahnen, Innsbruck

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