Tageslichtnutzung

Tageslicht ist für das menschliche Wohlbefinden unentbehrlich. Es wirkt sich positiv auf den Biorhythmus sowie unsere physische und psychische Gesundheit aus und fördert am Arbeitsplatz ermüdungsfreies Arbeiten. Zusätzlich erhöht eine gute Tageslichtversorgung in Gebäuden die Flexibilität bei der Raumnutzung und kann den Energieverbrauch für Beleuchtung und Kühlung erheblich senken.

Veränderung der Tageslichttemperatur über den Tag
Frequenzen des Tageslichts im Vergleich zur Tageslicht-LED

Lichttechnisch wird Kunst- und Tageslicht als elektromagnetische Welle verstanden. Für das menschliche Auge ist die elektromagnetische Strahlung nur im Bereich zwischen 380 Nanometer und 720 Nanometer sichtbar. Jegliche visuelle Wahrnehmung, wie Farbensehen, das Erleben von Oberflächenqualitäten etc. ist nur in diesem spektralen Bereich möglich.

Tageslicht enthält dabei doppelt so viel Lichtstrom wie jede künstliche Lichtquelle, entspricht perfekt unserem Sehapparat und ist für unser physisches Wohlbefinden unersetzlich. Davon kann besonders in überwiegend tagsüber genutzten Gebäuden, etwa in Bürogebäuden profitiert werden. Hier kann das Tageslicht bis zu 80 Prozent des Lichtbedarfs decken, insofern elektrisches Licht nur eingesetzt wird, soweit es tatsächlich notwendig ist. So wird sowohl die Nutzungsqualität als auch die Energieeffizienz von Gebäuden entscheidend verbessert. Denn je besser natürliches Licht eingesetzt wird, desto weniger Energie muss für zusätzliches Kunstlicht aufgewendet werden.


Um natürliches Licht optimal nutzen zu können, muss die Tageslicht- und Fensterplanung als integraler Bestandteil des Entwurfsprozesses verstanden werden. Faktoren wie Raumproportion, Fassade und Sonnenschutzsysteme sowie Innenausbau stehen dabei in Wechselwirkung und müssen als eine Gesamtheit betrachtet werden. Da die Intensität des Tageslichts tages- und jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt und außerdem vom Wetter abhängig ist, liegt die planerische Herausforderung darin, in den Wintermonaten den Tageslichteinfall ins Gebäude möglichst zu maximieren und im Sommer für einen wirksamen Sonnenschutz zu sorgen.

Die DIN 5034: Tageslicht in Innenräumen beschreibt, wie mit Fenstern eine ausreichende Helligkeit und eine akzeptable Sichtverbindung nach außen zu erreichen sind und welche Voraussetzungen zu erfüllen sind, damit in Innenräumen angemessene Beleuchtungsverhältnisse durch Tageslicht vorhanden sind.

Mit diesen Erkenntnissen hat sich auch das Leitbild der Architektur in den letzten Jahren geändert: Aus abgeschlossenen, künstlichen und voll klimatisierten Innenwelten wurden zunehmend Gebäude, die vom Austausch mit der Umgebung leben und die ohne Einbußen beim Komfort weniger Energie benötigen.

Mit folgenden einfachen Maßnahmen kann die Tageslichtsituation in Innenräumen erheblich verbessert werden:

  • Zweiseitige Belichtung
  • Sturzfreie Fensteröffnungen
  • Transluzente Raumtrennungen
  • Hohe Reflexionsgrade
  • Hoher Gesamtenergiedurchlass- und Lichttransmissionsgrad der Verglasungen
  • Oberlichter

Fachwissen zum Thema

Die Lichtdurchlässigkeit einer Verglasung bemisst sich an dem für Menschen sichbaren Spektralbereich von 380 nm bis 780 nm.

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Die hervorstechende Eigenschaft von Glas ist seine Lichtdurchlässigkeit

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