Sturmschäden

Teilweise verheerende Sachschäden verursachte der Orkan Kyrill Anfang des Jahres 2007. Besonders anfällig für derart hohe Windgeschwindigkeiten sind Ziegel- oder Schieferdachdeckungen, die nicht regelmäßig gewartet werden. Eine Versicherung, die Schäden durch Sturmeinwirkung grundsätzlich abdeckt, kommt in diesem Fall nur für die tatsächlich während des Sturms entstandenen Fehlstellen auf. Notwendige Wartungsarbeiten hingegen, die einer erneuten Zerstörung vorbeugen, trägt der Versicherungsnehmer selbst.

Erhebliche Wartungsdefizite bei einem Schieferfirst
Oberhalb des Lüftersteins herausgerissenes Schaumgummielement

Gerade bei alten Mörtelgraten und -firsten ist die Verbindung zwischen Mörtelbett und Firstziegel bzw. Firststein durch Frost und thermische Einflüsse häufig unterbrochen. In solche Risse dringt Wasser ein, der Mörtel platzt ab und die Verbindung wird soweit geschwächt, bis der Ziegel nur noch lose auf dem restlichen Mörtelbett aufliegt. Ist ein Dach bereits vor einem Sturm in einem solchen Zustand, ersetzt der Versicherer nur die Anzahl der herab gewehten oder während des Sturms beschädigten Ziegel.

Angesichts eines solchen Schadens empfehlen Handwerker häufig Präventivmaßnahmen wie das Ersetzen des alten Mörtelgrates oder -firstes durch einen Trockengrat oder -first. Auch wenn dies aus technischer und wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist – der Versicherer trägt solche Kosten nicht.

Ebenfalls nach einem Schadensfall problematisch sind Konstruktionen, die nicht den anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Die Klammerung der Randbereiche oder der Fläche einer Dachdeckung sollte beispielsweise nach den Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks ausgeführt werden, um spätere Regressansprüche eines Bauherrn zu vermeiden.

Auf den Abbildungen sind beispielhafte Fälle zu sehen, in denen der Schaden bei vorsorglicher Wartung kaum aufgetreten wäre. Das erste Bild zeigt den Mörtelfirst auf einer Hohlziegeldeckung, der gut zwei Jahrzehnte nicht nachgebessert wurde. Eine Firsteindeckung aus Schiefer wurde für das mittlere Bild fotografiert. Die Steine weisen Risse auf, die durch Glimmerschichten im Gestein auftreten können. Solche Schiefersteine müssen rechtzeitig ausgetauscht werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Hier zerstörte eindringendes Niederschlagswasser die Unterkonstruktion aus Holz. Bei der letzten Abbildung handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um einen Sturmschaden. Vermutlich hat ein Vogel auf der Suche nach Nistmaterial den Schaumgummi aus den älteren Firstelementen herausgerissen.

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