Studentenwohnheim in Dresden

Robuste Fußbodenbeläge

In der Nähe der Dresdner Altstadt und nur wenige Meter vom Volkspark Großer Garten entfernt, liegen sechs eng beieinander stehende, jeweils 15-geschossige Hochhäuser. Als Landmarke Anfang der 1970er Jahre errichtet, stechen sie aus der sie umgebenden niedrigen Bebauung heraus. Der jetzige Besitzer, das Studentenwerk Dresden, begann ab dem Jahr 2000 mit einer umfassenden Modernisierung der Plattenbauten. Um die Monotonie des Gebäudeensembles zu unterbrechen, entschied er sich dafür, jedes Gebäude von einem anderen Architekturbüro sanieren zu lassen.

Die Farben der Fassade wiederholen sich im Inneren des Gebäudes, hier der Flur
In Rot, Orange und Weiß sind die Zimmer gehalten
Küchen eines Apartments

Die Architektengemeinschaft Zimmermann aus Dresden übernahm die Planung für das Gebäude in der Wundtstraße 7. Trag- und Fassadenelemente aus Beton wurden saniert, der Wärme- und Schallschutz optimiert sowie die Brandschutztechnik auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Alle neuen Einbauten wurden in Trockenbauweise erstellt. Für die Fassade entschieden sich die Planer für im Schachbrettmuster verlegte Aluminiumpaneele, die auf einer Unterkonstruktion bis zu 30 cm vor die Außenwand gesetzt wurden. Durch die teilweise angeschrägten Laibungen und den Tiefenversatz zwischen Bekleidung und Fenster entsteht eine Plastizität, die durch die Verwendung von zwei verschiedenen Grautönen sowie die Diagonalfuge unterhalb der Fenster noch verstärkt wird. An den bestehenden Fenstergrößen und -positionen wurde nichts geändert. Die Fensterlaibungen auf der Ost- und Westseite des Gebäudes sind als gestaltgebendes Element in Rot gehalten. Rot ist auch die Aluminiumfassade des Treppenhausturmes, der auf den Bildern allerdings nicht zu sehen ist.

Seit dem Bau des Hauses hat sich nicht nur die Technik weiterentwickelt, auch die Ansprüche der Studenten sind gewachsen. Das spiegelt sich vor allem im Grundriss wider: Mehrbettzimmer und Etagenküche wurden durch Einzelapartments und Zweier-Wohngemeinschaften ersetzt. Insgesamt verfügt das Wohnheim nun über 160 neu gestaltete Apartments: Davon sind 101 Einzelapartments mit eigener Küche und Bad, 28 Zweizimmerwohnungen mit jeweils einem Bad pro Zimmer aber nur einer Küche und 30 Zweizimmerwohnungen, wo sich die Bewohner Küche und Bad teilen und schließlich eine behindertengerecht ausgestattete Wohnung. Alle Zimmer werden möbliert vermietet, sind jedoch so gestaltet, dass genügend Raum für individuelle Einrichtungen bleibt. Zusätzlich zu den Wohnungen stehen Gemeinschaftsbereiche wie z.B. ein Party- und Musikraum, ein Fitnessbereich, Waschmaschinen- und Trockenräume sowie Fahrradstellplätze zur Verfügung.

Boden
Die Farben der Fassade finden sich auch im Inneren des Gebäudes wider: Rote Fußböden in Kombination mit gezielt in Orange gestalteten Wandflächen kontrastieren mit den überwiegend Weiß gehaltenen Wänden und Möbeln sowie dem silbernen Anstrich der Türen. Dem Bauherrn war es wichtig, nachhaltige, strapazierfähige und pflegeleichte Materialien zu verwenden. Deshalb entschieden sich die Planer bei den Fußböden für einen Linoleumbelag, der in den Wohnräumen und Fluren in einem kräftigen Rot verlegt wurde. Mittig auf den langen Fluren ziert ihn ein weißer Streifen, der sich in Form eines Lichtbandes an der Decke widerspiegelt. Mit einer Zusammensetzung, die zu 80% aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, ist Linoleum nicht nur ein umweltfreundliches Material, es besitzt auch eine lange Nutzungsdauer und ist einfach zu reinigen. Die Farbe des Linoleums im Wohnheim ist ein Sonderfarbton, den der Linoleumhersteller DLW Flooring eigens für dieses Projekt entwickelt hat und dem Rotton der Fassade entspricht.

Ebenfalls leuchtend Rot sind auch die Kunststofffliesen aus Polyvinylchlorid (PVC) in den Bädern. Mit einer Nutzschicht von nur 1 mm ist der Bodenbelag dennoch robust, widerstandsfähig und leicht zu pflegen. Verantwortlich dafür ist die Oberflächenvergütung aus Polyurethan (PUR). Eine lange Lebensdauer und die einfache Reinigung sind grundlegende Voraussetzungen für Bodenbeläge in Gebäuden, wo der Mieterwechsel von Natur aus höher als im „normalen“ Wohnungsbau.

Bautafel

Architekten: Architektengemeinschaft Zimmermann, Dresden
Projektbeteiligte: IBB, Dresden (Statik); Genius Sachsen, Dresden (Elektrotechnik); Gesa, Dresden (HLS, Datentechnik); Kretzschmar und Partner, Dresden (Außenanlagen); Zimmermann, Glashütte (Rohbau); Henke, Dresden (Fassade); Jaeger Ausbau, Dresden (Trockenbau, Tischlerarbeiten); Westsachsen Fließestrich, Zwickau (Estrich); Proft Keramik und Werkstein, Niedercunnersdorf (Fliesen); Wohn Store, Löbau (Bodenbelag); Thüringer Sitzmöbel, Körner (Möbel); DLW Flooring, Bietigheim-Bissingen (Linoleum, Kunststoff-Fliesen)
Bauherr: Studentenwerk Dresden
Fertigstellung: 2009
Standort: Wundtstraße 7, 01217 Dresden
Bildnachweis: Lothar Sprenger, Dresden für DLW Flooring, Bietigheim-Bissingen

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