Strukturierte Platten aus Glasfaserbeton

Hochbelastbar, dünnwandig und leicht

Gerade einmal acht bis 15 Millimeter dick, von geringem Gewicht und extrem belastbar sind die strukturierten Glasfaserbetonplatten namens Polycon, die weltweit von verschiedenen Herstellern angeboten werden. In der Schweiz ist es die Firma Allega aus Niederglatt, in Deutschland das Nürnberger Unternehmen Conae Composites. Ursprünglich entwickelt wurden sie von der tschechischen Firma Sklocement. Jede Platte wird in einem speziellen Extrusionsverfahren unter Zugabe von etwa fünf Prozent alkalibeständiger Glasfasern individuell und projektspezifisch angefertigt.

Die Glasfaserbetonplatten als Gestaltungselement in der Technischen Nationalbibliothek in Prag
2.500 m² Betonplatten als hinterlüftete, vorgehängte Fassade an der City Gate im tschechischen Ostrava
Die Platten sind mit zahlreichen Oberflächenstrukturen und in nahehzu allen Farben erhältlich

Die nicht brennbaren Glasfaserbetonelemente (Baustoffklasse A1) eignen sich für vorgehängte, hinterlüftete Fassaden ebenso wie für die Innengestaltung oder den Garten- und Landschaftsbau. Sie sind in nahezu jedem Farbton, mit zahlreichen Oberflächenstrukturen oder auch bedruckt erhältlich. Die Bandbreite der Muster und Reliefs reicht von Materialnachahmungen von Stein, Schiefer, Terrakotta oder Marmor über Bruchmuster bis hin zu 3D-Formelementen wie etwa Rippen- oder Wellenprofilen, die insbesondere Fassaden einen sehr plastischen Charakter verleihen.

Mit der Option einer zusätzlichen Zementoberfläche sollen die Platten zudem in der Lage sein, Luftschadstoffe abzubauen. Für die TX-Active genannte Eigenschaft wird dem Zement nano-kristallines Titanoxid (TiO₂) beigemischt, das eine fotokatalytische Reaktion auslöst. Ähnlich wie bei der Fotosynthese bei Pflanzen ist auch beim Zement das Sonnenlicht dafür verantwortlich: Unter seiner Einwirkung werden Stickoxide in neutrale Bestandteile aufgespalten. Als natürlicher Fotokatalysator wirkt dabei das Titandioxid, auf dessen Oberfläche sich stark reaktive Radikale bilden. Diese sind in der Lage, mit organischen und anorganischen Substanzen zu reagieren. Dabei wird gesundheitsschädliches NOx in ungiftiges NO₃ überführt. Das entstandene Nitrat mineralisiert an der Betonoberfläche und fließt beim nächsten Regen ab. Da sich der Katalysator nicht verbraucht, bleibt die fotokatalytische Reaktion während der gesamten Lebenszeit der Betonoberfläche erhalten.

Hersteller: Conae Composites, Nürnberg; Allega, Niederglatt

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