Stadion Matmut Atlantique in Bordeaux

Weit auskragende, zum Teil lichtduchlässige Dachkonstruktion

Es ist das größte seiner Art im Südwesten Frankreichs und einige Begegnungen der Fußball-Europameisterschaft 2016 werden hier stattfinden: im Stadion Matmut Atlantique in Bordeaux, das Platz für mehr als 42.000 Zuschauer bietet. Gebaut wurde es nicht nur für unterschiedlichste Sportveranstaltungen, sondern ebenso für Konzerte und andere kulturelle Ereignisse. Seine aus dem Zentrum emporschwingende und von einem filigranen Stützenwald gehaltene, weit auskragende Tribünen- und Dachkonstruktion basiert auf einem Entwuf der Basler Architekten Herzog und de Meuron. Für die Ausführung des Bauwerks ist das französische Architekturbüro Groupe 6 aus Grenoble verantwortlich.

Der strahlend weiße Bau mit einer für diesen Typus erstaunlich eleganten Ausprägung soll vor allem einladend wirken und so sind seine gesamte Ost- und Westseite im Sockelbereich als Freitreppen ausgebildet
Die hohen Säulen inmitten breiter Treppenaufgänge sollen einen fließenden Übergang zur Umgebung herstellen
Die aus dem Zentrum empor schwingende, weit auskragende Tribünen- und Dachkonstruktion basiert auf einem Entwuf der Basler Architekten Herzog und de Meuron

Der strahlend weiße Bau mit einer für diesen Typus erstaunlich eleganten Ausprägung soll vor allem einladend wirken und so sind seine gesamte Ost- und Westseite im Sockelbereich als Freitreppen ausgebildet. Viele hohe Säulen inmitten der breiten Treppenaufgänge stellen einen fließenden Übergang zur baumbestandenen Umgebung her. Der Stützenwald ist von einer vor- und zurückspringenden Passage durchdrungen, die als umlaufendes Band die Sanitär- und Betriebsräume, gastronomische Einrichtungen und kleine Läden aufnimmt. Sie verbindet außerdem den oberen und unteren Tribünenring, die zusammen eine gigantische Schale formen, die jedem Zuschauer gute Sicht auf das rund einen Hektar große Spielfeld ermöglichen soll. Eher ungewöhnlich ist auch die Form der Sportstätte selbst: Als Quader von 233 Meter Länge, 210 Meter Breite und 37 Meter Höhe hebt sie sich wohltuend vom ovalen Stadioneinerlei ab.

Der Standort ist nördlich, außerhalb des Stadtzentrums zwischen dem geschwungenen Flussverlauf der Garonne und einem künstlich angelegten See im Stadtquartier Bordeaux-Lac. Südlich verläuft die Avenue de la Jallere, im Norden befindet sich ein großer Parkplatz.

Flachdach
Das in der Aufsicht rechteckige Flachdach, dessen vier trapezförmige Felder sich leicht nach innen neigen (7° Dachneigung), liegt auf der Schalenform der Tribünen auf; seine Konstruktion bleibt verborgen. Das Gebäude ist eine Mischkonstruktion aus Beton und Stahl, das Dach wird von stählernen Fachwerkträgern gehalten und ist von Metall umhüllt (siehe Abb. 11). Es kragt 44 Meter weit aus und überdeckt die Zuschauer komplett, lediglich über dem Spielfeld ist es offen. Die homogene Dachuntersicht soll dazu beitragen, dass die Besucher sich ausschließlich auf das Spiel konzentrieren.

Eine Metallblechdeckung, Dämmung und Abdichtung bilden den Dachaufbau; der untere Abschluss ist aus gewellten Metallblechen, die unabhängig von der Art der Veranstaltung für eine angenehme Akustik sorgen. Mit einem breiten Streifen aus transluzentem Polykarbonat schließt das Dach zur Freifläche hin über dem Spielfeld ab. 700 m² Solarpaneele auf dem nördlichen Dachsegment tragen zur Energieversorgung des Stadions bei, das nur bei Großveranstaltungen externe Energie benötigt. Das anfallende Regenwasser wird gesammelt und zur Bewässerung des Rasens genutzt.  (us)

Bautafel

Architekten: Herzog und de Meuron, Basel (Entwurfsplanung); Groupe 6, Grenoble (Ausführungsplanung)
Projektbeteiligte: Egis Bâtiments Sud-Ouest, Toulouse (Elektroplanung, Gebäudetechnik); Michel Desvigne Paysagiste, Paris (Landschaftsplanung); Cabinet Jaillet-Rouby, Orléans und Structures Ile de France, Monrouge (Statik)
Bauherr:
ADIM Sud-Ouest (Vinci Construction), Mérignac; CPI SOMIFA (Fayat Group), Floira
Fertigstellung: 2015
Standort: Cours Jules Ladoumègues, 33300 Bordeaux, France
Bildnachweis: Francis Vigouroux, Nantes und Iwan Baan, Amsterdam

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