Sporthalle der Eisgrubschule in Mainz

Horizontale Bandstruktur aus sandsteinfarbenem Sichtbeton

Am Rande der Mainzer Oberstadt befindet sich die Eisgrubschule, ein denkmalgeschützter Klinkerbau aus dem späten 19. Jahrhundert mit angeschlossener Turnhalle aus den 1950er Jahren. Nachdem diese den heutigen Anforderungen nicht mehr genügte, wurde sie abgerissen und durch eine neue Einfeldsporthalle nach Plänen des Architekturbüros E + H Faerber ersetzt.

Die geschlossenen Fassaden sind mit Betonfertigteilen als Vorhangfassade verkleidet
Hellsandsteinfarbener Sichtbeton und ziegelroter Strukturputz
Die Farbe des Bestandsgebäudes findet sich im ziegelrot verputzten Sockelgeschoss wieder

Der Neubau füllt exakt die enge Lücke zwischen dem Schulhauptgebäude und der angrenzenden Wohnbebauung. Eigenständig in Form und Material nimmt er farblich Bezug zu den Bestandsgebäuden. Ein sich um die gesamte bauliche Struktur faltendes Band aus hellsandsteinfarbenem Sichtbeton fasst den dreigeschossigen Baukörper, gibt der heterogenen Nutzung ein gestalterisches Ganzes und bildet mit seiner Horizontalität einen Kontrast zur vertikalen Struktur des Bestandsgebäudes. Dessen Farbigkeit findet sich im Sockelgeschoss wieder, das mit einem ziegelroten Strukturputz bedeckt ist.

Die Bruttogeschossfläche des Gebäudes beträgt insgesamt 1.950 m². Neben der etwa 6,00 m hohen Sporthalle und dazugehörigen Nebenräumen sahen die Architekten eine Mensa im Obergeschoss vor, um den künftigen Ausbau zu einer Ganztagsschule zu ermöglichen. Zum Eisgrubweg hin ist sie mit einer Dachterrasse ausgestattet, die durch einen Knick der Fassade in diesem Geschoss entstanden ist. Im Untergeschoss sorgt eine Tiefgarage für den notwendigen Parkraum. Aufgrund der Hanglage des Grundstückes kann sie natürlich belüftet werden, sodass auf eine kosten- und energieintensive Lüftungsanlage verzichtet werden konnte.

Beton
Das geschlossene Band der als Vorhangfassade ausgebildeten Gebäudehülle besteht aus Betonfertigteilen. Das Hallendach über der Sporthalle sowie der Mensa wird von Stahlbetonbindern und einer Stahlbetondecke getragen. Die Spannweite der durchlaufenden Stahlbetonbinder beträgt 15,40 m bzw. 8,70 m mit einem Achsmaß von 2,45 m. Bei den Deckenkonstruktionen handelt es sich um Massivdecken, die quer über ein Unterzugraster spannen. Die massiven, nicht tragenden Innenwände der Mensa werden durch Unterzüge bzw. Decken abgefangen. Stützen und Wände der Tiefgarage gründen auf einem Fundamentrost.

Die Betonfertigteile wurden als gesäuerte, glänzende Elemente mit einer Gesteinskörnung aus Glimmersand 0 - 2 mm, Carrara 1 - 3 mm und 4 - 6 mm sowie Weißzement CEM I 42,5R hergestellt. Die Betonkonsistenz entspricht der Klasse F4 (sehr weich), die Expositionsklasse XC4 bzw. XF1, die Druckfestigkeit der Klasse C35/45.

Bautafel

Architekten: E. + H. Faerber Büro für Architektur und Innenarchitektur, Mainz
Projektbeteiligte: Grebner Ingenieure, Mainz (Tragwerksplanung); W + S Monnerjahn, Halsenbach (Betonfertigteile); Dyckerhoff, Wiesbaden (Weißzement); K. Dörflinger Gesellschaft für Elektroplanung, Allendorf (Elektro); Planungsgesellschaft Statzner, Eltville (TGA Planung), IBB Ingenieurgesellschaft für Beratung im Bauwesen, Mainz (Brandschutz)
Bauherr: Gebäudewirtschaft Mainz
Standort: Eisgrubweg 1, Mainz
Fertigstellung: 2011
Bildnachweis: E. + H. Faerber Architekten, Fotograf: Matthias Langer, Mainz

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