Sport- und Freizeitbad Allerwelle in Gifhorn

Ausgewogenes Farbkonzept mit Fliesen in Weiß, Grau und Anthrazit

Nach dem Fluss Aller und der markanten Dachform ist das neueste Schmuckstück der niedersächsischen Stadt Gifhorn benannt – das Sport- und Freizeitbad Allerwelle. Dafür wurde das alte Freibad umfassend saniert und um ein großzügiges Hallenbad ergänzt. Die Planung für beides stammt von dem Architekturbüro Venneberg und Zech aus Hannover. Ihr vordergründiges Anliegen war es, einen „aufdringlichen Spaßbad-Look“ zu vermeiden und durch klare Farben und Formen eine schlichte, ausgewogene Atmosphäre zu erzeugen.

Schlichtes Weiß, neutrales Grau und dunkles Anthrazit bilden die Basis des Farbkonzepts
Klare Linien bestimmen auch die Innengestaltung
Keramikfliesen mit glasierten bzw. gerundeten Kanten

Die Architekten schufen ein zweigeschossiges Hallenbad mit einer Grundfläche von rund 100 x 30 m. Den oberen Abschluss bildet das in Form einer Welle ausgebildete Dach. Es verleiht dem neuen Gebäude nicht nur seine einprägsame Gestalt, sondern sorgt zudem für eine gute Raumakustik im Inneren, da es durch seine Form das Flatterecho, also das unerwünschte, störende Hin-und Herpendeln von Schallenergie zwischen zwei parallelen Flächen, reduziert.

Unter dem Dach befinden sich vier Pools: ein Sportbecken (420 m²), ein Therapiebecken (180 m²), ein sogenanntes Attraktionsbecken mit Wasserfall und Massagedüsen (200 m²) sowie ein Planschbecken (40 m²). Während die Becken hintereinander aufgereiht sind, legen sich die Zweckräume wie Foyer, Verwaltung, Küche, Sanitärräume und Umkleiden als eingeschossige Boxen teils um sie herum. Zum Außenbereich hin, sorgt eine komplett verglaste Fassade für viel Tageslicht in der Halle. Zusätzliches Zenitlicht erhält der Raum über Oberlichter an der nördlichen Rückwand.

Vor dem Haupteingang angeordnete Arkaden leiten die Besucher in das Gebäude hinein bzw. seitlich daran vorbei ins Freibad. Auf der linken Seite des Eingangsbereiches und etwas erhöht gelegen, befindet sich der Gastronomiebereich, rechts der Verwaltungstrakt. Dazwischen ist das Foyer angeordnet. Von ihm aus bietet sich den ankommenden Badegästen ein imposanter Blick auf die annähernd 100 m lange Badelandschaft. Raumbildende Elemente wie Galerien, Treppen und Arkaden sorgen für eine Differenzierung der großen Halle, in deren hinterem Teil der Zugang zum Freibad liegt. Hier wurden nicht nur die Außenbecken grundlegend saniert, sondern es ist auch ein neuer Bademeisterstützpunkt entstanden, der eine alte Blockhütte ersetzt.

Fliesen und Platten
Eine klare Farb- und Formensprache prägt nicht nur die äußere Erscheinung des Hallenbades, sondern auch die Innengestaltung. In schlichtem Weiß gefliest, sollen die Becken die Reinheit des Elements Wasser symbolisieren. Graue und anthrazitfarbene Keramikfliesen bedecken die über den Raum verteilten Einbauten. Zum Einsatz kamen Steinzeugfliesen und -platten in unterschiedlichen Größen und Ausführungen, unglasierte Mosaikfliesen mit den Abmessungen von 5 x 5 cm sowie Sonderanfertigungen mit glasierten bzw. gerundeten Kopf- oder Läuferkanten. Diese sorgen dafür, dass der gesamten Innenraum wie aus einem Guss erscheint und auf farblich und materialtechnisch abweichende Kantenprofile verzichtet werden konnte.

Bereits im Werk wurden sämtliche Fliesen mit einer HT-Veredelung versehen. Bei hoher Temperatur dauerhaft eingebrannt, verleiht sie Fliesen ganz besondere Eigenschaften. Dank ihrer hydrophilen Oberfläche sind sie extrem reinigungsfreundlich, wirken antibakteriell ohne Chemie und bauen störende bzw. schädliche Gerüche ab, wie sie z.B. in Schwimmhallen, Umkleiden und Sanitär- oder gastronomischen Bereichen vorkommen. Diese Aspekte kommen gerade in öffentlichen Schwimmbädern voll zum Tragen.

Mit seiner zurückhaltenden Gestaltung hebt sich das Sport- und Freizeitbad Allerwelle wohltuend von einer überbordenden Reizüberflutung ab. Hier herrscht eine Atmosphäre, in der nicht nur das Auge Ruhe findet.

Bautafel

Architekten: Venneberg & Zech, Hannover
Projektbeteiligte: Agrob Buchtal, Schwarzenfeld (Fliesen des Serie Chroma und Geo)
Bauherr: Parkraum- und Schwimmbadgesellschaft Stadt Gifhorn
Fertigstellung: 2011
Standort: Konrad-Adenauer-Str. 8, 38518 Gifhorn
Bildnachweis: Frank Aussieker, Hannover / Agrob Buchtal, Schwarzenfeld

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Einsatzbereiche

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