Spachtelmassen: Arten

Um die unterschiedlichen Anwendungen und Aufgaben zu erfüllen, existieren am Markt verschiedene Spachtelmassensysteme, nachfolgend ein Überblick, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Zementäre Spachtelmassen,
  • Spachtelmassen auf Basis Calciumsulfat,
  • Dispersionsspachtelmassen (flexible Spachtelmassen),
  • so genannte „Turbospachtelmassen“, also beschleunigte Systeme auf Basis Zement,
  • Reparaturspachtelmassen bzw. standfeste Spachtelmassen auf Basis Zement,
  • standfeste Spachtelmassen auf Basis von Calciumsulfat,
  • Reaktionsharzspachtelmassen auf Basis Polyurethan oder Epoxidharz etc.
Spachtelmassen übernehmen in der Praxis folgende Aufgaben:
  • Herstellung der notwendigen, gleichmäßigen Saugfähigkeit des Untergrundes beim Einsatz von Dispersionsklebstoffen auf dichten Untergründen
  • Herstellung einer wasserfesten „Pufferschicht“ beim Einsatz von Dispersionsklebstoffen auf feuchtigkeitsempfindlichen Untergründen
  • Herstellung einer ausreichenden Ebenheit des Untergrundes
  • Reparaturmaßnahmen am Untergrund (Auffüllen von Löchern etc.)
  • Anspachteln von schrägen zu angrenzenden Bauteilen, Herstellen von Gefällesituationen etc.
  • Einsatz als „Dünnestrich“ bei aufwändigen Untergrundsanierungsmaßnahmen.
Spachtelmassen haben also in der Praxis nicht nur die Aufgabe, jeweils eine ausreichende und optisch einwandfreie Ebenheit herzustellen. Beim Einsatz von Wasser basierenden Klebstoffen dienen Spachtelmassen häufig als gleichmäßig saugender Untergrund zur Aufnahme eines Teils des Wassers aus dem Klebstoff.
 
Elastisch eingestellte Spachtelmassen (Dispersionsspachtelmassen oder zementäre und Calciumsulfat gebundene Spachtelmassen mit Zusatzmittel) werden häufig auf schwingenden/beweglichen Untergrundkonstruktionen eingesetzt. Reaktionsharzspachtelmassen (Basis Polyurethan oder Epoxidharz) hingegen weisen sehr hohe Festigkeiten auf und werden häufig auf labilen Untergründen eingesetzt.

Die Baustoffindustrie unterscheidet zwischen Füll- bzw. Nivellier-, Ausgleichs- und Spachtelmassen im Wesentlichen nach deren Anwendungsgebieten. Üblicherweise werden folgende Auftragsdicken unterschieden:
  • Spachtelmasse = Auftragsdicke 0 mm bis 3 mm
  • Ausgleichmasse in einem Arbeitsgang in einer Dicke von 3 mm bis 10 mm
  • Füll-/Nivelliermassen sind „dünnschichtige Estriche“ mit Schichtdicken von > 10 mm.
Der Industrieverband Klebstoffe (IVK) hat das Merkblatt KB-9: Technische Beschreibung und Verarbeitung von Bodenspachtelmassen herausgegeben; es kann von der Website des IVK heruntergeladen werden.

Quelle: Institut für Fußbodenbau, Torsten Grotjohann, Overath

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