Sony Center in Berlin

Fluchttürmanagement, ELA-Anlage und Alarmmeldungen in einem System

Mit dem Sony Center am Potsdamer Platz im Herzen von Berlin ist ein städtebauliches Ensemble entstanden, das einen Kontrast zum benachbarten Quartier von Daimler-Chrysler nach Plänen von Renzo Piano (Genua/I) bildet. Auf dem ca. 26.500 Quadratmeter großen Grundstück wurde nach den Entwürfen des Deutsch-Amerikaners Helmut Jahn ein Gebäudekomplex mit einer Bruttogeschossfläche von rund 132.500 Quadratmetern errichtet.

Textiles Faltdach über dem Forum des Sony Center
Der Innenhof
Der Nutzungsplan des Sony Centers

Das Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft der Berliner Philharmonie und der Gemäldegalerie am Kulturforum sowie in der Nähe des Reichstagsgebäudes, des Diplomatenviertels und des Tiergartens liegt im Herzen von Berlin. Sicher auch einer der herausragenden Orte der neuen Metropole, in der modernes Arbeiten, Wohnen und Leben eine ideale Verbindung eingehen. Denn: Neben der Europazentrale von Sony gibt es hier weitere repräsentative Bürogebäude, Einzelhandel, elegante Wohnungen, das Filmhaus Arsenal und ein Filmuseum.

Das transparent gehaltene Bauwerk ist von Lichtdurchlässigkeit und Leichtigkeit geprägt. Entlang der Bellevuestraße ist die Fassade geschwungen, und ab dem sechsten Geschoss besitzt sie einen nach zwei Seiten offenen "Skygarden" mit einer punktgehaltenen Glasfassade. Von hier aus lenkt der Konzern seine Entwicklung im neuen Europa.

Vier Gebäude im Sony Center am Potsdamer Platz bieten Raum für moderne Büroflächen: Neben der Sony Europazentrale am Kemperplatz bildet ein Büroturm mit gläserner Fassade und abgerundeter Form am Potsdamer Platz eines der markantesten Elemente des Gebäudekomplexes. Mit einer Höhe von 103 Metern und 26 Stockwerken mit je 1.000 Quadratmetern pro Etage ist dieser Büroturm komplett an die Deutsche Bahn vermietet. In allen vier Gebäuden arbeiten ca. 4.000 Menschen

Sicherheitstechnik
Um die gesetzlichen Auflagen bezüglich der Fluchttüren zu erfüllen, mussten insgesamt 664 Türen als alarmgesicherte Fluchttüren ausgeführt werden.
Eine Fluchttürsicherungsanlage mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS), die den Nutzer und Errichter vom Hersteller (Programmierer) abhängig gemacht hätten, kamen für dieses Projekt nicht in Frage. Die Entscheidung fiel auf eine modulare vernetzte Fluchttürsicherungsanlage der Firma G-U-BKS, die nicht mehr programmiert, sondern nur noch konfiguriert wird.

Der Errichter muss nur noch sinnvolle, vorgegebene Funktionen wählen und verknüpfen, die im Klartext vorgeschlagen werden. Diese werden dann über einen Geräte-BUS an die jeweilige Fluchttürsteuerung gesendet, die sich mit ihrer ID-Nummer und ihrem zugewiesenen Namen (z.B. Tür664/G23) im Gebäudemanagementprogramm "Gemos" meldet. Damit sind auch Funktionsänderungen an einzelnen Steuerungen sekundenschnell möglich.

Die zentrale Konfiguration aller am BUS angeschlossenen Module ermöglichte eine schnelle und kostengünstige Inbetriebnahme und Überwachung der kompletten Fluchtwegsicherungsanlage. Die gesamte Anlage ist über abgeschirmte Adern als BUS-System ausgeführt und vernetzt. Dabei überwacht sich das System mit all seinen BUS-Teilnehmern selbst und meldet jede Störung sofort an die Zentrale. Die zentralen Steuerungseinheiten befinden sich in insgesamt 26 Schränken, die dezentral in den einzelnen Gebäuden und Geschossen untergebracht sind.

Alle Fluchttüren sind über je eine G-U-BKS PSS-Fluchttürsteuerkarte an den Gemos-System-BUS gekoppelt und mit dem PC-Leitsystem in der Leitzentrale des Sony Centers verbunden. Dort laufen alle Alarm- und Störungsmeldungen am Gebäudemanagementsystem auf und werden dort vom Bediener je nach Priorität abgearbeitet. Jeder Meldungseingang wird über ein akustisches Signal gemeldet und visuell auf dem Lageplan des Bildschirms angezeigt. Der Bediener wird vom System bei der Bearbeitung von Alarmen Schritt für Schritt durch den Maßnahmenkatalog geführt, bis er die Meldung komplett abgearbeitet hat. Gerade im Sony Center ist diese Art der Alarmbearbeitung von größter Wichtigkeit, da hier mit Fremdpersonal gearbeitet wird, das nach kurzer Einarbeitung in der Lage ist, das System intuitiv zu bedienen.

Im Sony Center ist es also möglich, neben dem Fluchttürmanagement auch Alarmmeldungen der Brandmeldeanlage zu bearbeiten, die Sprinkleranlage zu überwachen und Störungsmeldungen aus der ELA-Anlage, den Notstromaggregaten sowie klimatechnische Störungen abzuarbeiten. Dazu reichen 2 PC-Arbeitsplätze aus, von denen einer im täglichen Betrieb arbeitet und der andere lediglich der Datenpflege dient.

Bautafel

Architekten: Helmut Jahn, Chicago
Projektbeteiligte: Hochtief AG, Berlin (Generalunternehmer); GU-BKS, Ditzingen (Fluchttüren und Gebäudemanagement);
Bauherr: Sony, Berlin
Fertigstellung: Januar 2000
Standort: Potsdamer Platz, Berlin
Bildnachweis: Sony Center (1-3), GU-BKS (4)