Sonnenschutz im Isolierglasverbund
Sonnenschutzelemente im Scheibenzwischenraum – bei Fassaden
üblicherweise mit Mehrscheiben-Isolierglas – kombinieren zwei
Vorteile: Der Sonnenschutz ist vor Wind und Wetter geschützt und
deshalb auch nahezu verschmutzungsfrei. Es erfolgt keine Erwärmung
der rauminnenseitigen Luftschichten wie im Fall des innenliegenden
Sonnenschutzes.
Als Typen gibt es Lamellen, Gitter, Gewebe, Gewirke, Folien aber auch körperhafte Einzelelemente wie z.B. Steinchen und sogar Kaffeebohnen im Scheibenzwischenraum (SZR). Ob die Sonnenschutzelemente starr montiert oder je nach Witterung justierbar und damit beweglich sein sollen ist das Kriterium für die Auswahl des passenden Produktes.
Es ist zu beachten, dass im SZR teilweise sehr hohe Temperaturen bis zu
80° C (Quelle: IFT Rosenheim) auftreten können, die nicht zu einer
Materialschwächung und somit Beschädigung des gesamten
Scheibensystems führen dürfen. Die größten Gefahren liegen hier in
einer Undichtigkeit des MIG-Randverbundes, d.h. es könnte
Feuchtigkeit eindringen und Gas austreten, sowie dem sogenannten
Fogging, d.h. aus den Sonnenschutzelementen lösen sich kleinste
Partikel, Aerosole, und bilden eine Art nebligen Niederschlag an
den inneren Scheibenseiten. Folglich sollten Systeme von
Herstellern bevorzugt werden, die über lange Erfahrungen in der
Konzeption, der Materialgerechtigkeit, der Produktion, der
bauseitigen Montage und auch der Wartung verfügen.
Ästhetische Potenziale z.B. von schimmerndem Kupfer-Drahtgeflecht, Edelstahl, Streckgitter, Lochblechen, sanft leuchtenden Holzfurnieren oder glitzernd-reflektierenden Lamellen mit Lichtlenkfunktion ermöglichen gestalterischen Spielraum für die Fassade. Ungewöhnliche Schattenspiele bieten Einlagen aus Aluminiumschaum, transluzentem Nanogel (Silica-Aerogele), Krümmelglas oder weiteren individuell gewählte Materialien.
Weiterhin gibt es Systeme aus ineinandergesteckten
U-Profilgläsern, bei denen der Scheibenzwischenraum mit gesponnenen
Glasfasern ausgefüllt wird. Das wie weiße Watte wirkende Material
besteht aus sehr dünnen Glasfasern und einem lichtstabilen Binder
und ist im Prinzip durch die eingeschlossene Luft eine transluzente
Wärmedämmung, die das einfallende Sonnenlicht so
stark streut, dass sowohl ein guter Blendschutz als auch ein
Vermeiden von Schlagschatten erzielt wird.
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