Sondermelder

Neben den klassischen Brand- und Rauchmeldern werden für besondere Zwecke Sondermelder eingesetzt:

Linienförmige Wärmemelder
Der linienförmige Wärmemelder nutzt das physikalische Gesetz der Volumenänderung von Gasen bei Temperaturänderung in einem geschlossenen Fühlerrohr aus Kupfer. Ein elektronischer Druckaufnehmer misst den Absolutdruck im Fühlerrohr. Ein Prüfmotor mit Pumpe erzeugt in regelmäßigen Abständen einen genau definierten Überdruck im Fühlerrohr. Entspricht der Messwert des Sensors nicht dem Sollwert, z.B. durch Leck oder Rohrquetschung, erfolgt eine Störungsanzeige.
Der linienförmige Wärmemelder eignet sich für den Einsatz in Extrembereichen, wo konventionelle Brandmelder nicht geeignet sind. Insbesondere sind dies Bereiche mit agressiven Umweltbedingungen und extremer Temperaturänderung, wie z.B. Tiefgaragen, Parkhäuser, Lackieranlagen, Lager für brennbare Flüssigkeiten, Straßen und Eisenbahntunnel.

Rauchansaugsystem
Ein Rauchansaugsystem (RAS) ist ein aktives Brandmeldesystem. Es besteht im Wesentlichen aus den Hauptkomponenten Ansaugleitungen und Detektionskasten. Ein Ventilator saugt über Ansaugleitungen Luftproben zum Detektionskasten. Die Überprüfung der angesaugten Raumluft erfolgt im Detektionskasten durch optische Rauchmelder, die nach dem Streulichtprinzip arbeiten. Bei Erreichen der Alarmschwelle wird die Brandmeldezentrale angesteuert.
Rauchansaugsysteme werden dort eingesetzt, wo herkömmliche Melder aus optischen oder Sicherheitsgründen nicht eingesetzt werden sollen.

  • Kulturgüterschutz:
    Die Saugleitung kann so in die Decke montiert werden, dass die kleinen Öffnungen, meist in Stuckaturen oder anderen architektonischen Elementen versteckt, als Detektionsstellen praktisch unsichtbar sind.
  • Überwachung von Objekten, bei denen Punktmelder nicht oder nur mit großem Aufwand eingesetzt werden können, z.B. Hohlböden, Kabeltunnel, große Maschinen, Computer, Hochregallager, Tiefkühllager, Telefonzentralen und niedrige Räume.
  • Orte, wo zerstörbare Geräte nicht angebracht werden können (z.B. Gefängniszellen)

Temperatur-Sensorkabel
Der Brandfrüherkennung dient das Temperatur-Sensorkabel: In ein als Daten und Speisungsbus wirkendes Flachbandkabel sind in regelmäßigen Abständen kleine Wärmesensoren integriert. Diese werden laufend nach den vorherrschenden Temperaturwerten abgefragt. Eine Auswertelogik entscheidet anhand frei programmierbarer Werte, wann ein Alarm oder eine Störung gemeldet werden muss. Für die Auswertung, für die auch Mehrsensoren-Abhängigkeit möglich ist, kann man das System an einen PC und/oder an eine Brandmelderzentrale anschließen.

Bildnachweis: Secutiton, Achern

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