_Boden

Elektronische Bauteile, fernmeldetechnische Einrichtungen, Computer und andere elektrische Geräte können während der Herstellung oder des Gebrauchs durch elektrostatische Aufladung gestört oder geschädigt werden. Um diese Risiken zu mindern, werden die entsprechenden Räumlichkeiten mit ableitfähigen Bodenkonstruktionen sowie elektrisch leitfähigen Bodenbelägen ausgestattet. Dies betrifft besonders Operationssäle, Räume mit Hochfrequenz-Chirurgie, explosionsgefährdete Laboratorien und andere Spezialbereiche. Wichtig ist auch, dass diese Bereiche nur mit ableitfähigem Schuhwerk betreten werden.

Die für den Bodenbelag und die Gesamtkonstruktion geforderten elektrischen Werte werden meist in Ohm als Maximalwerte für den Ableitwiderstand angegeben. Nach EN 14041 sind Bodenbeläge ableitfähig, wenn ihr Erdableitwiderstand 10⁹Ω nicht überschreitet. Für medizinisch genutzte Räume gilt ein Ableitwiderstand gemäß der berufsgenossenschaftlichen Regeln für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGR 132) von maximal 10⁸Ω.

In manchen industriellen Bereichen wie Prüffeldern, in denen an offener Spannung gearbeitet wird, ist aus Sicherheitsgründen auch der Standortübertragungswiderstand nach VDE 0100 einzuhalten. Die sogenannte Doppelforderung nach Leitfähigkeit und Standortisolierung kann nur von speziell entwickelten Böden erfüllt werden, u.a. von besonderen Linoleumbelägen. Bei einer Doppelforderung müssen die örtlichen Gegebenheiten mit in die Planung einbezogen werden. In diesem Fall empfiehlt es sich, vor der Verlegung eine Beratung vom Klebstoffhersteller und beim technischen Beratungsdienst des Lino-Herstellers einzuholen.

Regulär leitfähiges Linoleum wird auf einem Ableitsystem mit Kupferbändern oder leitfähigem Vorstrich verlegt, das über den Potenzialausgleich in zusätzliche elektrische Schutzmaßnahmen mit einbezogen werden muss. Die Erdung des ableitfähigen Bodens ist dann allerdings Sache des Elektromonteurs. Belag und Kupferbänder werden mit leitfähigem Klebstoff verlegt^.

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