Skate Bowl am Hirschgarten in München

Künstliche Landschaft aus hellem Beton

Im Zuge der Umnutzung von Bahnbetriebsflächen entstehen in München neue Wohnquartiere, Parkanlagen und Freiflächen. Neben dem Arnulfpark gehört dazu der Pionierpark, der vom Hauptbahnhof aus bahnbegleitend nach Westen führt. Hier verläuft in einer relativ naturnah belassenen Kies- und Schotterfläche ein übergeordneter Rad- und Fußweg, der die Stadtteile mit der Innenstadt verbindet. Beide Parks wurden von den Landschaftsarchitekten aus dem Büro Realgrün geplant.

Eine Abdeckung aus Betonfertigelementen und ein Saum aus blauen Fliesen erinnern an den Ursprung des Skatens
Je nach Form und Neigung ist Aufbau und Zusammensetzung unterschiedlich ausgeführt
Künstliche Landschaft aus Beton

Ein wichtiger Bestandteil ihres Entwurfs lag in der Schaffung speziell auf die Bedürfnisse Jugendlicher zugeschnittener Frei- und Sportflächen. Und so entstand eine rund 900 m² große Skateanlage, die sich mit weiteren Spieleinrichtungen im neuen Parkteil mit großen, von Obstbäumen bestandenen Wiesen und begleitet von einer quartiersverbindenden Promenade befindet. Als Spezialist für die Ausgestaltung des eigentlichen Skatepools wurde Erwin Rechsteiner hinzugezogen. Selbst Skater, baut er seit vielen Jahren Anlagen in ganz Europa.

Zwölf Monate dauerte die Fertigstellung. Um die benachbarte Wohnbebauung vor Lärm zu schützen und damit mögliche Reibungspunkte zu minimieren, ist die eigentliche Skateanlage von einer Tribüne und der Bowl als schirmartige Mauer umgeben. Zu den absoluten Neuheiten zählt die Fullpipe, eine komplett geschlossene Röhre mit einem Durchmesser von sechs Metern. Der sogenannte Kleeblattpool ist am oberen Rand mit einer Abdeckung aus Betonfertigelementen eingefasst. Diese und ein Saum aus blauen Fliesen erinnern an den amerikanischen Ursprung des Skatens in leeren Swimmingpools. Mit ihren Kurven, Erhebungen und Vertiefungen aus Beton bildet die Skateanlage eine Landschaft für sich, die auch ohne die ihr zugewiesene Funktion eine topografische Besonderheit in der grünen Umgebung bildet.

Beton
Die Anlage wurde in gemischter Bauweise aus Betonfertigteilen, Ortbeton und Spritzbetontechnik errichtet. Je nach Form und Neigung ist Aufbau und Zusammensetzung unterschiedlich ausgeführt. Die plastischen Modulationen wurden jeweils gesondert hergestellt und anschließend zum Teil von Hand nachbearbeitet. Die Fundamente der Lärmschutzwände bestehen aus armiertem Beton C 35/45 XC4 / XD3 / XF3 / XA 3. Armierungskörper mit Streckmetall bilden die Spritzgrundlage für den gerundeten Lärmschutzschirm, bestehend aus Beton C 30/37 XC4 / XD1 / XF3 / XM1 / XS1. Die Oberfläche ist aus Spritzmörtel 0/4 mm hergestellt.

Die Tribüne besteht aus Betonfertigteilen (C35 / 45 XC4 / XF3 / WF) mit Längen bis zu 10 m, deren Oberflächen anschließend gesäuert wurden. Ebene bis mittel geneigte Fahrflächen mit einer Schichtstärke von 12 cm, mittig armiert, bestehen aus Beton C 35 / 45 XC4 XF3; stärker geneigte Flächen wie z.B. die Fullpipe aus Beton C30/37 XC4 / XD1 / XF3 / XM1 / XS1 mit einem Unterbeton aus Spritzbeton 0/8 mm und einer Schichtstärke von 6 cm, armiert. Die Oberfläche besteht hier aus Spritzmörtel 0/4 mm in einer Schichtdicke von 4 cm.

Bautafel

Architekten: Realgrün Landschaftsarchitekten Klaus D. Neumann, Wolf D. Auch
Projektbeteiligte: Erwin Rechsteiner von Bowl Construction, Neuwilen (Bowl-Designer); Christoph Ackermann, München (Tragwerksplanung)
Bauherr: Landeshauptstadt München, Baureferat (Gartenbau)
Standort: Engasserbogen 34, 80639 München
Fertigstellung: 2010

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