Seelsorge-/Begegnungszentrum in der Solar City Linz/A

Photovoltaik auf modernem Kirchenbau

Das Seelsorge- und Begegnungszentrum der Solar City Linz ist keine Kirche im engeren Sinne, sondern ein Gebäude, das „allen Menschen egal welcher Herkunft und Religion“ Raum geben soll (Katholische Kirche Oberösterreich). Architektonisch grenzt sich das als Hofhaus konzipierte Zentrum von seiner heterogenen Umgebung ab: Mittels großzügiger, ruhig gestalteter Wandflächen werden mehrschichtige Innenräume und Höfe geschaffen, die einen komplexen räumlichen Mikrokosmos entstehen lassen.

Der Eingangshof des Zentrums
Einer der Innenhöfe

Der Eingangsbereich wird über einen verglasten Eingangshof akzentuiert, von dem aus sich die administrativen Bereiche erschließen lassen. Der anschließende Foyer- und Barbereich spiegelt dieses Konzept der Offenheit auf der kommunikativen Ebene. Das Seelsorgezentrum bietet unterschiedliche Räumlichkeiten für die verschiedenen Zielgruppen und Veranstaltungen: Eine Kapelle für Taufen und Feiern im kleinen Rahmen bis zu 30 Personen, ein Feierraum für ca. 100 Personen für Gottesdienste, Feste und Konzerte, Räume für Kinder zum Spielen, zum Basteln und Herumtoben sowie Seminarräume für Erwachsene.

Das Nebeneinander von Flexibilität, Öffnen des Seelsorgezentrums nach Außen und der Intimität liturgischer Feiern wird durch differenzierte Bezüge zu den unterschiedlich bearbeiteten Hofflächen möglich gemacht. Dabei prägen drei Hoftypen das Haus: vom sakralen Hof (Meditationshof) über den halböffentlichen Garten bis zum öffentlichen Raum (Hofplatz).

Als Wandmaterial dominieren einfache Putzflächen, lediglich das Zentrum der Anlage - der Feier- u. Meditationsraum - sowie die umgebenden Mauern des Meditationshofes werden durch die Materialität rot-braun schimmernder Kupfer-Metallplatten in Kontrast zu den ruhigen verputzten Mauerflächen hervorgehoben.

Solares Bauen
Im Gegensatz zu den meisten anderen Gebäuden der Solar City ist das Seelsorgezentrum nicht nach Süden ausgerichtet, die Fassaden sind weitgehend nach außen hin geschlossen. Das neue Gebäude ist aber mit einem auf dem Dach gelegenen Solarschild mit modernster Solartechnik ausgestattet. Die Solarzellen erzeugen durch Photovoltaik Strom für den eigenen Bedarf. Auch die charakteristische Lichtinstallation über dem Eingangshof des Gebäudes wird damit betrieben. Der tagsüber erzeugte Strom beleuchtet das Gebäude auch in der Nacht von innen heraus. Das Wasser wird mittels Regenwasserrecycling ebenfalls optimal genutzt. -cv

Bautafel

Architekten: c/o Pointner Pointner Architekten, Freistadt/A
Projektbeteiligte: Schopf Fassadenbau, Linz/A (Fassade); Strabag, Linz/A (Mauerwerk)
Bauherr: Diözese Linz
Fertigstellung: 2006
Standort: Solar City Linz
Bildnachweis: Bruno Klomfar, Wien/A

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