Schulerweiterung in Friedrichshafen

Schichtmauerwerk aus Schiefer

Als ein zentrales Gebäude zeigt sich der Erweiterungsbau des Schulzentrums Ailingen, einem Stadtteil von Friedrichshafen am Bodensee. Der markante Neubau verbindet zwei bestehende, grundverschieden gestaltete Schulgebäude - mit Klinkerfassaden und Wellblechelementen - aus den 60er und den 70er Jahren. Entworfen wurde der Erweiterungsbau von den Friedrichshafener Architekten Hildebrand + Schwarz.

Besonders prägnant ist der starke Farbkontrast zwischen den Materialien
Auffallender Farbverlauf der Deckenstirnseiten
Schiefer als Schichtmauerwerk

Der neue Baukörper besteht aus zwei Bauteilen, einem offenen durchlässigen Erdgeschoss in dem sich der Veranstaltungsbereich befindet und einem zweiten Baukörper, der als doppelgeschossiger Riegel oberhalb des Erdgeschosses zu schweben scheint. Als Ziel hatten sich die Architekten die Verknüpfung der heterogenen Bestandsbauten gesetzt. Zur Umsetzung entwarfen sie ein einfaches Gebäude, das durch seinen strengen Rhythmus mit senkrechten Fensterbändern in Verbindung mit der Schieferfassade als ruhender und vermittelnder Baukörper in Erscheinung tritt.

Im ebenerdigen Veranstaltungsbereich befinden sich eine Aula, der Musikraum und ein Kunstraum im ehemaligen Freibereich. Alle Nutzungen sind in den täglichen Betrieb des Schulzentrums integriert worden. Von Innen bieten sich vielfältige Ausblicke in den Außenraum. Zudem verbindet der Veranstaltungsbereich die unterschiedlichen Schulhöfe miteinander. Die Obergeschosse dienen als Fachräume, Lehrerzimmer und Verwaltungsbereiche.

Die Sorgfalt bei der Materialwahl und Ausformulierung der Fassaden setzt sich auch im Inneren des Gebäudes fort: Es wird geprägt durch sandfarbenen Sichtbeton mit perfekter Brettschalungsoberfläche und viel Holz mit stark akzentuierender Maserung.

Schiefer
Der Schulneubau wurde mit einer Schieferfassade als dynamische Rechteck-Deckung ausgestattet. Die unregelmäßig aussehende Fassadendeckung ist millimetergenau geplant worden. Jedes Steingebinde ist exakt vorgegeben. Die senkrechten Stoßfugen der Schiefersteine sind zusätzlich unsichtbar mit Aluminiumnocken hinterlegt. Durch die Verdichtung der Gebindehöhen und den lebhaften Versatz der Stoßfugen entsteht an der Fassade der Eindruck eines Schichtmauerwerkes.

Hinter der vorgehängten Fassade verbirgt sich ein Betonbau mit 12 cm Mineralwolledämmung auf Holzunterkonstruktion.

Bautafel

Architekten: Hildebrand + Schwarz, Friedrichshafen
Projektbeteiligte: Rathscheck Schiefer und Dach-System, Mayen (Schiefer); DDM Roland Schösser, Schösser-Bedachungen, Lichtenberg (Dachdeckung)
Bauherr: Stadt Friedrichshafen
Fertigstellung: 2006
Standort: Fohlenstraße 21, Friedrichshafen
Bildnachweis: Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen

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Deckungsarten

Rechteck-Deckung an der Fassade

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