Schubmodul

Der Schubmodul (auch G-Modul, Gleitmodul oder Schermodul genannt) gibt die lineare, elastische Verformung eines Bauteils infolge einer Scherkraft an. Sein physikalisches Zeichen ist G, die Einheit N/m², meistens wird er mit N/mm² (= MPa) oder GPa angegeben. Er ergibt sich aus dem Elastizitätsmodul (E-Modul) und der Querkontraktionszahl (Poissonzahl) μ: 

G = E / 2 (1+μ)

Für Glas mit  E = 70.000 MPa und u = 0,22 ergibt sich ein G-Modul von 28.690 MPa.

Wesentliche Bedeutung hat der Schubmodul beim mechanischen Tragverhalten von Verbund- und Verbundsicherheitsgläsern. Rechnerisch werden hierbei für gewöhnlich die Zustände „voller Verbund“ und „kein Verbund“ betrachtet. Interessanterweise führt ein im Vergleich zu Glas sehr geringer Schubmodul der Zwischenschicht bereits zu einer starken Schubkopplung der Glasplatten.

Für übliche baupraktische Anwendungen (symmetrisches VSG mit zwei Glasplatten, linienförmige Lagerung, flächige Belastung) bewirkt ein Schubmodul von G = 0,4 MPa eine Reduktion der Glasspannungen um 30 bis 50% gegenüber einem fehlenden Verbund. Ein Schubmodul von G = 10 MPa führt zu einem nahezu vollständigen Verbund.

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