Schnittstellen zum Gebäudemanagement

Zur Anbindung der Beleuchtung und anderer Elemente

Damit die Beleuchtungsanlage an die Gebäudetechnik gekoppelt und von Hand oder automatisch über ein Bussystem gesteuert werden kann, sind Schnittstellen erforderlich. Generell ist zwischen allgemeinen Datenschnittstellen, wie sie auch für andere Steuerungen im Gebäude verwendet werden, und speziellen Beleuchtungsschnittstellen, wie beispielsweise DALI oder der 1-10V-Schnittstelle, zu unterscheiden. Darüber hinaus kann man zwischen draht- bzw. leitungsgebundenen und drahtlosen Schnittstellen (Funk- oder Infrarotlösungen) wählen.

DALI-Steuergerät mit möglichen Systemkomponenten
Beispiel einer DMX-Steuerung

Direkte Netzwerkschnittstellen

Nicht selten haben Lampen direkte Netzwerkschnittstellen. Dafür werden die Betriebsgeräte/Vorschaltgeräte der Lampen mit eigenen Netzwerkschnittstellen ausgestattet. Damit können Lampen direkt vom Lichtmanagementsystem angesteuert werden.

Touch & Dim am Vorschaltgerät

Eine einfache Form einer Beleuchtungsschnittstelle für einzelne Betriebsgeräte ist die Touch & Dim-Schnittstelle direkt am Betriebsgerät der Lichtquelle, z.B. einer Leuchtstofflampe oder LED. Ohne Steuergerät erfolgt die Bedienung mit einem Standard-Installationstaster, der die Phase des Netzanschlusses an den Steuereingang des EVG legt. Wird kurz getastet, geht die Lampe an oder aus. Bei langem Tasten wird der Lichtstrom auf- oder abgedimmt. Optional kann Touch & Dim auch über Sensoren (für Helligkeit, Präsenz oder Kombinationen) oder ein Funkfernbedienungssystem erweitert werden.

1-10V-Schnittstelle

Die analoge 1-10V-Schnittstelle wird bei Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen, elektronischen Transformatoren etc. schon seit vielen Jahren zum stufenlosen Dimmen des Lichtstroms genutzt. 1-10V ist immer noch verbreitet, wird aber zunehmend vom digitalen DALI-System abgelöst. Das Dimmen erfolgt mit einem regelbaren Widerstand, z.B. einem angeschlossenen Potentiometer, mit dem die Steuerspannung stufenlos im Bereich von 1 bis 10 Volt verändert wird, was eine entsprechende Änderung der Lampenhelligkeit bewirkt. Bei der 1-10V-Technologie müssen (im Gegensatz zu digitalen Systemen wie DALI) die EVGs einzeln oder in Gruppen angeschlossen werden, die dann in der Gruppe aber nur gemeinsam angesteuert werden können. Dadurch entsteht ein erhöhter Verdrahtungsaufwand. Bei Veränderungen der Anlage ist eine Umverdrahtung erforderlich. Die passiv arbeitenden 1-10V-Steuergeräte werden von der 1-10V-Schnittstelle mit Spannung versorgt.

DALI-Schnittstelle

DALI (Digital Addressable Lighting Interface) ist eine digitale, programmierbare Beleuchtungsschnittstelle. Intelligentes Lichtmanagement mit DALI bietet viele Vorteile, die im Fachwissenbeitrag Intelligentes Lichtmanagement mit DALI eingehend erläutert werden (s. Artikel zum Thema).

DMX-Schnittstelle
Um eine große Zahl von Lampen mit digitalen Steuersignalen schnell und individuell ansteuern zu können, wurde der DMX-Standard geschaffen. DMX (Digital Multiplex) wurde in den USA für die Show- und Bühnentechnik entwickelt, wo schnelle und dynamische Lichtsteuerungen gefragt sind. Leuchten mit DMX-Schnittstelle werden über ein geschirmtes zweiadriges Steuerkabel an das Steuergerät angeschlossen. Dabei können Leuchten mit der gleichen Adresse jeweils als Gruppe betrieben werden. Insgesamt stehen 512 Adressen zur Verfügung, die mit einer zentralen Steuereinheit individuell angesteuert werden können. Das Multiplexverfahren ermöglicht beliebige Farbmischungen, automatisierte Überblendungen, Aus- und Einblendungen und vieles mehr.

Mittlerweile wird die DMX-Schnittstelle auch häufig in der Architekturbeleuchtung angewendet, um beispielsweise eine dynamische Fassadenbeleuchtung zu realisieren. Mit DMX sind schnelle, dynamische Farbwechsel möglich, das Licht kann gedimmt werden oder pulsieren, außerdem können sehr viele Leuchten einzeln adressiert werden. Das eröffnet diverse Gestaltungsmöglichkeiten, z.B. das Schalten und/oder Dimmen einzelner Leuchten oder Leuchtengruppen nach einem definierten Muster oder nach einem künstlerischen Konzept. Über ein Pixelsystem lassen sich große Flächen sogar mit Videos bespielen.

Fachwissen zum Thema

Reihenschaltung von LED an einer Konstantstromquelle

Reihenschaltung von LED an einer Konstantstromquelle

Lichtsteuerung/​-management

Betriebsgeräte für LEDs

Die mit Gleichspannung betriebenen LEDs können nicht ohne weiteres mit einem für Wechselspannung bestimmten Glühlampendimmer mit An- oder Abschnittsteuerung gedimmt werden

Die mit Gleichspannung betriebenen LEDs können nicht ohne weiteres mit einem für Wechselspannung bestimmten Glühlampendimmer mit An- oder Abschnittsteuerung gedimmt werden

Lichtsteuerung/​-management

Dimmen von LEDs

Prinzipschaltbild: Niedervolthalogenlampe mit vorgeschaltetem Transformator und einem Dimmer auf der Primärseite des Trafos

Prinzipschaltbild: Niedervolthalogenlampe mit vorgeschaltetem Transformator und einem Dimmer auf der Primärseite des Trafos

Lichtsteuerung/​-management

Ohne Betriebsgeräte geht nichts

Generell wird zwischen allgemeinen Datenschnittstellen, wie sie auch für andere Steuerungen im Gebäude verwendet werden, und speziellen Beleuchtungsschnittstellen unterschieden.

Generell wird zwischen allgemeinen Datenschnittstellen, wie sie auch für andere Steuerungen im Gebäude verwendet werden, und speziellen Beleuchtungsschnittstellen unterschieden.

Lichtsteuerung/​-management

Schnittstellen für die drahtlose Steuerung der Beleuchtung