Schimmelsanierung
Grundvoraussetzung für den Erfolg einer Schimmelsanierung ist die vorherige Ursachenbeseitigung, wie beispielsweise die Verminderung eines zu hohen Feuchtigkeitsgehalts im Innenraum durch eine bessere Wärmedämmung. Die sich daran anschließende Sanierung hat die vollständige Entfernung des Schimmels zum Ziel. Eine bloße Abtötung reicht nicht aus, da auch abgetötete Schimmelpilze allergische Reaktionen und Reizungen hervorrufen können, und die Erfahrung zeigt, dass die vollständige Abtötung eines Schimmelbefalls in der Praxis nicht erzielbar ist. Bei glatten Oberflächen (Metall, Keramik, Glas) kann die Entfernung des Schimmels mit Wasser und normalem Haushaltsreiniger erfolgen. Befallene poröse Materialien (z.B. Textilien, Tapeten, Gipskartonplatten, Putz) lassen sich nicht reinigen und müssen ausgetauscht werden. Bei Holz ist prinzipiell zwischen der so genannten Holzbläue und dem aktiven Schimmelpilzwachstum zu unterscheiden, das aufgrund eines akuten Feuchteschadens entstanden und mit starker Sporenbildung des Schimmels verbunden ist. Bei normaler Holzbläue besteht gewöhnlich kein Sanierungsbedarf. Aktiv befallenes Holz hingegen ist schwer zu sanieren. Lediglich ein oberflächlicher Befall kann durch Abschleifen oder Abhobeln entfernt werden.
Je nach Stärke des Befalls können bei einer
Schimmelpilzsanierung sehr hohe Sporenkonzentrationen freigesetzt
werden. Eine größere Sanierung sollte daher nur unter geeigneten
Sicherheits- und Arbeitsschutzbedingungen von Fachpersonal
durchgeführt werden. Sanierungsarbeiten kleineren Umfangs (z.B. nur
oberflächlicher Befall oder kleine Befallsstellen ohne
Bauwerksmängel) können auch von den Nutzern selbst durchgeführt
werden. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass die Sporen bei der
Sanierung nicht von den betroffenen Bereichen in die „sauberen”
Bereiche verschleppt werden. Deshalb ist eine Abschottung der
Sanierungsbereiche, ggf. mit Unterdruckhaltung, erforderlich.
Vor Beginn der Demontagearbeiten sollten die Befallsstellen mit
Staubsaugern,die über Feinstaubfilter verfügen, gereinigt und
anschließend desinfiziert werden. Damit lässt sich eine unnötige
Sporenaufwirbelung vermeiden. Nach der vollständigen Entfernung des
Pilzbefalls ist im Sanierungsbereich und in den angrenzenden
Bereichen eine Feinreinigung durchzuführen, um sedimentierte Sporen
zu entfernen, die beispielsweise mit Kontaktproben nachgewiesen
werden können. Nach einer Sanierung ist eine Freimessung durch
einen Baubiologen zu empfehlen: Schimmelpilzsanierungen werden
häufig als nicht ausreichend bezeichnet, weil auch nach der
Sanierung noch hohe Sporenkonzentrationen nachweisbar sind.
Folglich ist die Begleitung einer Schimmelpilzsanierung durch einen
erfahrenen Baubiologen ratsam.
Weitere Informationen zum Thema finden sich im
Schimmelpilzleitfaden des Umweltbundesamtes (siehe Artikel zum
Thema).