Schimmelpilzbildung bei alter Bausubstanz und neuen Fenstern

Beim Austausch alter Fenster mit oft höherer Fugendurchlässigkeit gegen neue Fenster mit besseren bauphysikalischen Eigenschaften kann es bei der Altbausanierung häufig zu einer ungünstigen Verschiebung des Taupunktes und einer nachfolgenden Bildung von Feuchtigkeitsschimmel kommen.

Die Feuchtigkeitsbildung in der Anschlussfuge zwischen Fenster und umliegendem Mauerwerk kann mehrere Ursachen haben: Das Wärme- und Feuchteverhalten der Anschlussfuge wird bestimmt durch das jeweilige Innen- und Außenklima. Fällt die Temperatur der Anschlussbauteile in bestimmten Bereichen unter 10°C, kann es zu Tauwasserbildung kommen. Daher muss sichergestellt sein, dass dieses anfallende Tauwasser sicher abdiffundieren oder abgeleitet werden kann. Grundaussagen für die Ausbildung von Anschlussfugen finden sich auch in der DIN 4108: Wärmeschutz im Hochbau.

Schadensvermeidung

Generell sollte die Fugenausbildung so aufgebaut sein, dass der Wasserdampf-Diffusionsdurchlasswiderstand nach DIN 4108, Teil 1, aller Bauteile von innen nach außen abnimmt. Eindringen feuchter Raumluft aus dem Inneren sollte verhindert, die Wasserdampfdiffusion gegen die Außenseite optimiert werden.

Die Bildung von Feuchtigkeit am Fenster selbst kann auch auf vorhandene Wärmebrücken zurückgeführt werden. Wärmebrücken entstehen dort, wo eine niedrigere innere Oberflächentemperatur des raumbegrenzenden Bauteils und damit ein zusätzlicher Wärmestrom auftreten. Häufige Ursache für das Auftreten von Wärmebrücken bei der Altbausanierung ist eine ungünstige Korrektur der Lage des Fensters in der Laibung. Durch die korrigierte Fensterlage werden die Isothermen (gedachte Linien gleicher Temperatur innerhalb der Bauteile) oft stark verzerrt, was zur Bildung einer Wärmebrücke führt.

Schadensbehebung

Prüfen Sie die Temperaturverläufe mit Hilfe einer Isothermendarstellung und korrigieren Sie die entsprechende Lage des Fensters im Mauerwerk. Nach dem Einbau moderner Fenster stellen oft die Außenwände die kühleren Oberflächen im Innenraum dar. Dabei kann ein günstigerer Isothermenverlauf ebenfalls durch ein nachträgliches Anbringen einer Außendämmung an die angrenzenden Wände erreicht werden. Schimmel- und Moosbildung am Fensterrahmen kann auch häufig durch das Anhaften von Staub und Verschmutzungen oder durch ungünstige Belichtung und Belüftung begünstigt werden. Abhilfe schaffen hier, unter anderem, geeignete Oberflächenbehandlungen und -pflege.

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