Schieferfassade für Hochhäuser
Außenhaut der Baustoffklasse A1 – nicht brennbar
Hochhäuser mit Schieferfassaden in Deutschland sind unter den
gebauten Beispielen im Baunetz Wissen Schiefer noch
nicht zu finden. Alle Gebäude, deren Höhe die sogenannte
Hochhausgrenze von 22 m überschreitet, stehen im europäischen
Ausland – wie ein Hochhaus im niederländischen Almere, ein Wohn-
und Geschäftshaus im Schweizer Rapperswil oder auch die
beeindruckenden dänischen Wohnblocks im Freihafen von Kopenhagen
(siehe unten Objekte zum Thema).
Schieferfassaden auf einer Holzunterkonstruktion mit Höhen bis zu
acht Metern sind in Deutschland weit verbreitet und aus
brandschutztechnischer Sicht völlig unproblematisch. Bei Höhen
zwischen acht und 22 Metern sind nur Konstruktionen der
Baustoffklasse B1 zugelassen, also schwer entflammbare Materialien.
Das ist mit Schieferfassaden gut zu erreichen und wurde vielfach
umgesetzt. Oberhalb der Hochhausgrenze wurde es bisher allerdings
schwierig: Überschreitet ein Gebäude die 22 Höhenmeter, müssen
seine Fassaden der Baustoffklasse A1 (nicht brennbar)
entsprechen.
Die erste technische Lösung für eine Schieferfassade komplett aus nicht brennbaren Baustoffen der Baustoffklasse A1 stellte nun Rathscheck Schiefer vor. Die Fassade basiert auf einer Aluminiumunterkonstruktion mit flächiger Aluminium-Tragschale und kann mit allen bekannten Schieferdeckarten bekleidet werden.
Wichtiges Detail der Fassadenlösung ist die speziell für diese Technik entwickelte Rathscheck-Drillsklent-Schraube für Aluminiumunterkonstruktionen. Die Edelstahl-Senkkopfschraube mit Kreuzschlitz kann im ersten Schritt bis zu 4 mm dicke Aluminiumbleche durchbohren und darin anschließend ein Gewinde erzeugen. Unter dem Schraubenkopf sind zusätzlich spezielle Rückschneiden angeordnet, die ein oberflächenbündiges Einfräsen des Schraubenkopfes in den Schieferplatten ermöglichen. Für die rationelle Schraubmontage wird ein gegurtetes System auf Basis eines Magazinschraubers angeboten. Die Ausführung aus komplett nicht brennbaren Komponenten (Edelstahl/Schiefer/Aluminium) ist vom Kölner Institut für Baustoffprüfung und -Technologie bauaufsichtlich geprüft.
Die neue Technik wurde bereits bei einem Hotel in Frankfurt
eingesetzt. Das achtgeschossige Gebäude erhielt eine vorgehängte
hinterlüftete Schieferfassade mit 12 cm Mineralwolle-Dämmung.
Die vollflächige Tragschale aus Aluminium-Trapezblechen ist mit
einem 2 mm dicken Alu-Tafelblech abgedeckt. Auf dieser so
erstellten ebenen Fläche schraubten die Handwerker die
Dynamische Schieferdeckung mit 5, 10 und 15 cm hohen
Gebinden auf. Die auf diese Weise erstellte Fassade ist in die
Baustoffklasse A1 eingestuft.
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