Schiefer im Innen- und Außenbereich

Die Verbindung von innen und außen ist häufig der Wunsch von Bauherren und/oder Architekten. Naheliegend ist die Verwendung des gleichen Materials: ein durchgehender Bodenbelag kann einen fließenden Übergang schaffen und die wechselseitigen Bezüge stärken. Auch ein Wiederaufgreifen des Fassadenmaterials als Oberfläche der Möblierung stellt haptische und optische Zusammenhänge her.

Schieferfliesen im Bad
Schiefer im Badezimmer: Der dunkle Naturstein bildet einen starken Kontrast zu Badmöbeln aus weißer Keramik
Schieferboden im Innenraum

Schiefer als Baumaterial hat Eigenschaften, die sowohl innen- als auch außenräumlichen Beanspruchungen gerecht werden. Im Außenbereich verwendet, weist qualitativ hochwertiger Schiefer als Fassaden- oder Dachdeckung eine hohe Beständigkeit gegenüber Witterungseinflüssen auf, er kann allen eventuellen Faktoren standhalten und gewährleistet die schadensfreie Deckung über Jahrzehnte. Dabei steht seine Widerstandkraft gegen Temperaturwechsel, gegen chemische Angriffe und gegen biologische Einwirkungen im Vordergrund.

Für die Verwendung im Innenraum ist Schiefer ebenso geeignet. Von allen Gesteinen verfügt er über die höchsten Biegezugfestigkeitswerte und kann deshalb in geringen Dicken verlegt werden. Eine weitere Besonderheit ist seine natürliche hydrophobe Eigenschaft, dadurch ist er zum Untergrund hin wasserdicht. Diese Eigenschaft wirkt sich auch zum Raum hin positiv aus, das Material gilt als sehr schmutzunempfindlich.

Auch für den Nassbereich eignet sich der Naturstein, er ist widerstandfest und gleichzeitig leicht zu pflegen: Aus optischen Gründen wird er vor der Anbringung bzw. in festen Abständen geölt. Durch z. B. Leinöl kann seine dunkle Farbe wieder aufgefrischt werden. Allerdings ist er relativ leicht einritzbar, meist stellen sich während der Benutzung kleine Kratzer ein, die jedoch durch die natürliche Struktur des Materials nicht als störend empfunden werden. Schieferbeläge verfügen in der Regel über spaltraue Oberflächen.

Schiefer wird inzwischen für eine große Anzahl von Objekten und Elementen im Innenraum angeboten:

  • Fußböden
  • Treppen
  • Wandbekleidungen
  • Möbel für alle Nutzungen (Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Küche oder Bad)
  • Öfen und Kamine
Neben den plattigen Anwendungen als Boden- und Wandplatten, sowie Treppenstufen, Küchenarbeitsplatten und Fensterbänken, wird Schiefer auch als Bruchstein zur Herstellung von Verblend- oder Trockenmauerwerk gefertigt.

Schiefer gilt als Synonym für eine Ausführung mit gehobenem Anspruch, meist mit dem vagen Vorwurf, er sei teuer im Vergleich zu anderen Materialien oder zu teuer für das wirtschaftliche Bauen. Die Entwicklungen der Baubranche haben jedoch andere Entwurfs- und Ausführungsschwerpunkte in den Vordergrund gerückt: Naturbaustoffe und damit auch die Natursteine sind durch ihren ökologischen Rucksack, die lange Lebensdauer und die hohe Wartungsfreundlichkeit in ihrer Kosten-Nutzungs-Rechnung oft attraktiver als andere Baustoffe. Insbesondere den Anforderungen des nachhaltigen Bauens kann Schiefer schon seit Jahrhunderten entsprechen – außen und innen.

Fachwissen zum Thema

Die für öffentlich genutzte Flächen vorgeschriebenen Rutschwiderstände werden sowohl von bruchrauen als auch spaltrauen Schieferplatten erfüllt.

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Werkstoff Schiefer

Rutschsicherheit

Schieferriemchen als Innenwandbekleidung in einem sanierten und aufgestockten Bungalowin Hamburg von Charles de Picciotto, Hamburg

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Zubehör/​Wartung

Schiefer pflegen

Im Dickbett verlegte Schieferplatten in der Akademie der Künste am Berliner Hanseatenweg.

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Verlegemuster/​-arten

Schieferböden: Verlegearten für Innenräume

Ein Prüfzeugnis dient als Nachweis, ob eine Schiefersorte die notwendige Frostbeständigkeit aufweist.

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Verlegemuster/​-arten

Schieferböden: Verlegung im Freien

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