Schedlberg

Schedlberg

Peter Haimerl, beierle.goerlich

Edition Detail, München 2019
96 Seiten, 250 x 225 mm, ca. 80 Fotos und Plänen, Hardcover, Deutsch / Englisch

Preis: 39,90 EUR

ISBN 978-3-95553-472-1

Die Poesie, die seine Architektur prägt, findet auch Eingang in diese Werkmonografie: Zusammen mit dem Künstlerduo Edward Beierle und Jutta Görlich hat Peter Haimerl ein Buch zum Haus am Schedlberg verfasst, das Bau- und Bildkunst vereint. Motiv ist die Ruine eines jahrhundertealten Waidlerhauses, wie die traditionellen Bauernhäuser im Bayerischen Wald genannt werden. Haimerl baute die vorgefundene Struktur weiter und ergänzte das Volumen im Sinne des ursprünglichen Bauwerks – mit Bezug zum Ort und zur Baukultur des Bayerischen Waldes, aber durch und durch zeitgenössisch in Beton und Glas.

Statt die Rahmenbedingungen der Entstehung sachlich festzuhalten, entschied sich das Autorenteam für ein langsames Herantasten. Das Vorgefundene wird von allen Seiten betrachtet und interpretiert, das Entstandene darin verwurzelt. Das geschieht in erster Linie über das Medium der Fotografie: Die künstlerischen Aufnahmen des Duos beierle.görlich widmen sich mit besonderer Hingabe zunächst dem Standort des Bauwerks und den vorgefundenen Artefakten, noch bevor der Umbau in den Fokus rückt.

Diese Darstellung findet ihre Entsprechung im Entwurfsprozess von Peter Haimerl, der den Anspruch hat, Bauten stets aus dem Ort heraus zu entwickeln. Nicht nur dessen Vergangenheit, sondern auch eine mögliche und gewünschte Zukunft dienen als Ausgangspunkt. Zwischen den Bildern, von denen jedes einzelne eine Geschichte zu erzählen vermag, finden sich kurze, fast lyrische Texte.

Alles andere wird den Assoziationen und Vorstellungen der Leser überlassen. Doch auch wer sich für die Person Haimerl und die Vorgehensweise von Edward Beierle und Jutta Görlich interessiert, wird in dem Buch fündig: Zwei Interviews geben Einblick in die Hintergründe des Projekts, vor allem in das Bestreben des Architekten, die Baukultur im Bayerischen Wald zu erhalten und gleichzeitig neu zu beleben, sowie in die Zusammenarbeit zwischen Architekt und Künstlern.

Informationen zur Bautechnik, zur Zusammensetzung des Dämmbetons oder Detailzeichnungen sucht man in der ersten Werkmonografie des Architekten hingegen vergeblich. Beton sei für seine Zwecke „gut genug“, sagt Haimerl in einem der Interviews, er brauche nur wenig Nachbearbeitung und lasse sich unkompliziert verbauen. Dass das Zusammenspiel mit dem Bestand technisch nicht ganz so mühelos und nebenbei zu bewerkstelligen ist, wie es dann letztlich wirkt, soll und muss in einem solchen Buch kein Thema sein.

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