Schalungsfreie Herstellung von Stahlbetonbauteilen

Robotergestützte Mesh-Technologie

Komplexe Geometrien und Freiformen aus Stahlbeton lassen sich auf herkömmlichem Wege nur mit viel Aufwand herstellen. Mit der neuartigen, robotergestützten Technologie lassen sich solcherlei Bauteile nun ohne Schalung und Bauabfall realisieren. Diese Technik bietet das 2022 neugegründete Spin-Off der ETH Zürich Mesh gemeinsam mit dem süddeutschen Spezialisten für Schalungs- und Gerüstsysteme Peri sowie dem Schweizer Unternehmen für Spezialitätenchemie Sika an.

Auf der Baustelle werden die Bewehrungskörbe mit einer speziellen Betonrezeptur von Sika befüllt, eine zusätzliche Schalung ist nicht nötig.
Mit der Technologie können Freiformen und hochkomplexe aber auch herkömmliche Stahlbetonstrukturen entstehen. Im Bild: Eines der ersten Demonstrator-Objekte in der Nähe der Peri-Zentrale in Weißenhorn in Deutschland.

Die sogenannte Mesh-Technologie geht auf eine zehnjährige, intensive Forschungsarbeit an der ETH Zürich zurück und erlaubt, komplexe oder gekrümmte Bewehrungskörbe herzustellen. Robotergestützt und automatisiert werden 3D-Gitterstrukturen erstellt, die gleichsam als Schalung und Bewehrung dienen. Diese werden anschließend auf der Baustelle mit einer speziellen Betonmischung verfüllt, die keiner weiteren Schalung bedarf. Das Verfahren ermöglicht laut Hersteller eine kostengünstige und materialeffiziente Alternative auch für herkömmliche Betonstrukturen, bietet aber auch gestalterische Freiräume für die Schaffung von komplexen, maßgeschneiderten Betonbauteilen im Hoch- und Tiefbau.

 


Nach dem Forschungsprozess konnte 2018 erstmals die robotergestützte Herstellung einer geschwungenen Betonwand im Züricher DFAB House erprobt werden. Gemeinsam mit Peri und Sika wurde dann die Technologie in einen industriellen Bauprozess überführt. Mit der Gründung von Mesh soll das Verfahren zukünftig auf individueller Projektebene eingesetzt werden.

Mesh-Technologie: Mesh, Zürich; Sika, Baar; Peri, Weißenhorn

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Für das DFAB House in Dübendorf kam eine Freiformschalung zum Einsatz, die mithilfe des Powder-Binder-Jetting-Verfahren aus Sand hergestellt wurden.

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