Schäden an Dachziegeloberflächen

Ziegeldächer sollen eine gleichmäßige Farbgebungen aufweisen. In der Realität ist das jedoch oft nicht herzustellen, denn es entstehen Kratzer durch die Transportwege, Absplitterungen durch Kalk- oder Pyriteinlagerungen und auch leicht verformte Ziegel kommen vor.

Farbunterschiede
Bei Ziegeln handelt es sich um ein grobkeramisches Material aus gebranntem Ton. Schon geringe Temperaturunterschiede während des Brennens verändern beispielsweise die Farben bei naturroten Ziegeln. Farbabweichungen von Formziegeln zu den Flächenziegeln sind ebenfalls keine Seltenheit. Selbst bei den Flächenziegeln untereinander sind Farbunterschiede vorhanden, jedoch stellen diese Auffälligkeiten keine Mängel im baurechtlichen Sinne dar. Die Hersteller empfehlen aus diesem Grund, während des Eindeckens Ziegel aus verschiedenen Paletten zu mischen. Es werden sogar von verschiedenen Herstellern schon gemischte Paletten geliefert. Damit wird eine gleichmäßige Unregelmäßigkeit erreicht; dem Betrachter fallen die Unterschiede damit nicht mehr so ins Auge.

Bei Formziegeln muss festgestellt werden, dass hier ein Mischen nicht möglich ist. Ursachen für die Farbunterschiede können unterschiedliche Tone sein, die deshalb verwendet werden, weil viele Hersteller verschiedene Werke haben – in einem werden nur die Flächenziegel hergestellt und im anderen die Formziegel. Selbst bei RAL-Tönen der Engobe können aufgrund von geringfügigen unterschiedlichen Zusammensetzungen auffällige Farbunterschiede auftreten. Auch diese Farbunterschiede stellen keinen Mangel dar.

Abplatzungen

Tone, seien sie noch so gut aufgearbeitet, enthalten Kalke, Pyrite und andere Einschlüsse, die auch nach dem Brand weiter aktiv sein können. So haben Pyrite ein anderes Ausdehnungsverhalten als gebrannter Ton. Liegen diese Pyrite nah an der Oberfläche des Ziegelscherbens, so kann es passieren, dass bei der Ausdehnung des Einschlusses die Oberfläche des Ziegelscherbens auf- und abplatzt. Diese sogenannten Abplatzungen sind in der Regel kleiner als 7 mm im Durchmesser. Gerade bei dunkel gefärbten Ziegeln fallen Abplatzungen jedoch sehr deutlich ins Auge.

Bei Kalkeinschlüssen kann durch die Aufnahme von Feuchtigkeit in den Scherben der Kalk gelöscht werden. Dabei dehnt sich dieser aus, was wieder zu Abplatzungen führen kann. Diese Abplatzungen können schon mal etwas größer als 7 mm sein. Beide Abplatzungen sind im Normalfall aber unschädlich für den Ziegelscherben. Abplatzungen durch Kalkeinschlüsse treten sehr schnell nach dem ersten Regen auf und danach normalerweise nicht mehr. Bei Pyriten kann dieser Vorgang etwas länger dauern.

Sind Abplatzungen kleiner 7 mm und nur an der Oberfläche des Scherbens, so muss man von hinzunehmenden Unregelmäßigkeiten sprechen. Als Hinweis mag dienen, dass man von einem betrachtungsüblichen Abstand von ca. 8,00 m ausgehen muss. Bleibt die Dachfläche bei Sonneneinstrahlung farblich unverändert, dann liegt aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft Ziegeldach, kein Mangel vor. Erst wenn das Dach sich in der Fläche rötlich verfärbt, kann davon ausgegangen werden, dass sowohl die Größe als auch die Anzahl der Abplatzungen ein normales Maß übersteigen.

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