Sanierung Empress State Building in London/GB

Komplettsanierung mit Aufstockung und Aufdopplung der Südfassade

Das Hochhaus entwickelt sich aus einer zweigeschossigen Basisbebauung, die die Windgeschwindigkeiten auf Straßenniveau reduzieren hilft. Entlang der Straße bildet ein winkelförmiges Verwaltungsgebäude eine ablesbare städtebauliche Kante. Von dort führt eine filigrane Arkade zum rückwärtigen Eingang in das eigentliche Hochhaus. Hier finden sich ebenerdig neben dem Foyer und einer Cafeteria auch die translozierten Technikräume. Insgesamt 26 Geschosse schichten sich darüber als dreibündige Anlage um einen zentralen Servicekern mit Treppe, Aufzügen und Nebenräumen.
Das in den 1960er Jahren errichtete und ursprünglich vom Verteidigungsministerium genutzte Hochhaus war in die Jahre gekommen und sollte den neuen Anforderungen an Fassadentechnik und Energieeinsparung angepasst werden. Zusätzlich sollten neue Nutzungsbereiche geschaffen werden.

Oberhalb der dreigeschossigen Aufstockung thront - im Bild unsichtbar - ein allseits verglastes Drehrestaurant.

Sanierung/Modernisierung
Die Sanierung bestand hauptsächlich im Austausch der Fassaden und der nichttragenden Wände. Das konstruktive Skelett aus Stahlbeton wurde im Wesentlichen belassen. Zwei grundlegende Veränderungen wurden jedoch vorgenommen und aus Gewichtsgründen in Stahlbau additiv ergänzt. Erstens erhielt die Südfassade über die gesamte alte Höhe eine räumlich vorgeschobene, aufgedoppelte Erweiterung, deren Glasfassade mit Aluminium- Sonnenschutzlamellen heutige Fassadentechnik sichtbar macht. Zum Zweiten wurden auf dem bestehenden Gebäude drei aus der Fassadenflucht eingerückte Geschosse aufgestockt und komplett verglast. Darüber liegt im Zentrum des Turms ein weiteres Geschoss, das als Drehrestaurant ausgebildet wurde und gewissermaßen dem Ganzen "die Krone aufsetzt". Um die zusätzlichen Gewichte der Erweiterungsbauten aufzuwiegen, sollte die alte Konstruktion nicht verstärkt, sondern nur "erleichtert" werden. Die Technik - bisher auf dem Dach untergebracht - wanderte ins Erdgeschoss und in Doppelböden, die die neue IT-Technik aufnehmen. Die Böden ersetzten die ehemaligen Zementestriche.

Bautafel

Architekten: Wilkinson Eyre Architects, London
Projektbeteiligte: Chris Wilkinson, Jim Eyre, Paul Baker (Projektleiter); Anthony Hunt associates, Gloucester (Tragwerksplanung); Bovis Lend Lease, London (Bauleitung); BWS, Epsom (Elektrotechnik); Wintech, Wednesfield (Fassadenberatung)
Bauherr: Land Securities, London
Fertigstellung: 2003
Standort: Lillie Road in London
Bildnachweis: Nick Wood, London und Morley von Sternberg, London