Risswachstum

Kleinere wirksame Zugspannungen an der Glasoberfläche führen auch unterhalb einer bruchauslösenden Beanspruchung zu einem Risswachstum (auch bekannt als subkritisches Risswachstum), sodass für Glas im Bauwesen ein zeitabhängiges Festigkeitsverhalten vorliegt. Wird Glas unter gewöhnlichen Umgebungsbedingungen einer Dauerlast ausgesetzt, tritt ein hierdurch bedingtes Versagen oft erst auf, wenn einige Zeit vergangen ist.

Maßgebliche Einflussparameter auf das subkritische Risswachstum sind der Betrag der an der Bauteiloberfläche anliegenden Zugspannung, dessen Lasteinwirkungsdauer sowie die Umgebungsfeuchte, die als relative Feuchtigkeit angegeben wird. Grundsätzlich gilt: Je höher die Beanspruchung und Umgebungsfeuchte sind und umso länger die Last wirkt, desto geringer ist die resultierende Glasfestigkeit. Sofern die wirksame Beanspruchung betragsmäßig kleiner ist als die Oberflächenspannung thermisch vorgespannter Gläser (TVG, ESG), findet dieser Effekt in der Regel nur bei thermisch entspanntem Glas (Floatglas) statt. In der Normenreihe DIN 18008 Glas im Bauwesen wird der Effekt des subkritischen Risswachstums über den Faktor kmod berücksichtigt, der dort in Abhängigkeit der Lasteinwirkungsdauer definiert ist.

Bildnachweis: Baunetz (yk), Berlin

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