Reinigung und Pflege von textilen Belägen

Reinigung und Pflege von textilen Belägen

Mit dem Begriff Unterhaltsreinigung werden das tägliche oder regelmäßige Entstauben textiler Bodenbeläge sowie die Fleckentfernung zusammengefasst (Reinigung textiler Bodenbeläge - Begriffsbestimmung - RAL 991 A3 2005-01), während die Intensivreinigung sämtliche Reinigungsbehandlungen zusammenfasst, die über die regelmäßige Unterhaltsreinigung hinausgehen (Reinigung textiler Bodenbeläge – Begriffsbestimmung – RAL 991 A3 2005-01). Durch das Entstauben, bevorzugt mit Hilfe eines geeigneten Bürstsaugers, können lose aufliegende, trockene und nicht klebrige Anschmutzungen entfernt werden. Der Bürstsauger sollte über eine elektrisch angetriebene Bürstwalze verfügen, die in regelmäßigen Abständen auf Abnutzung und Verschmutzung durch Haare und Flusen kontrolliert werden muss. Die Bürste sorgt für eine Öffnung des Pols, so dass Anschmutzungen optimal aus der Nutzschicht entfernen werden können. Weiterhin ist eine häufige Kontrolle des Filtersystems notwendig, um eine optimale Saugleistung und eine gute Feinstaubfilterung des Luftstroms zu gewährleisten.

Eine Intensivreinigung muss dann durchgeführt werden, wenn die Unterhaltsreinigung nicht mehr zu einem befriedigenden Ergebnis führt. Die Auswahl eines geeigneten Verfahrens wird sowohl durch die Konstruktion des textilen Bodenbelags, die Art und den Zustand der Verlegung, als auch durch den Grad der Anschmutzung und den objektbezogenen Bedarf bestimmt. Sie kann nicht nur vollflächig, sondern auch in Teilbereichen des Objekts ausgeführt werden. Als wesentlicher vorbereitender Arbeitsschritt ist das Bürstsaugen zu nennen, damit grobe, nicht anhaftende Anschmutzungen vor einer Feuchtreinigung entfernt werden. Eine Vor- und Nachbehandlung von Flecken gehört ebenfalls dazu. Für eine Intensivreinigung stehen folgende Verfahren zur Verfügung:

  • Bei der Pulverreinigung wird ein feuchtes Reinigungspulver auf den textilen Bodenbelag aufgebracht und mit geeigneten Geräten eingearbeitet. Während der Trocknungszeit wird der Schmutz an das Pulver adsorbiert. Anschließend wird das Reinigungspulver mit dem entfernten Schmutz mit Hilfe eines Bürstsaugers abgesaugt. Dieses Verfahren ist wegen seiner geringen Feuchtigkeitsbelastung auch während der Betriebszeiten im Objekt anwendbar, seine Reinigungswirkung in die Tiefe der Polnutzschicht ist jedoch begrenzt.

  • Die Padreinigung umfasst das Aufsprühen einer Reinigungsflüssigkeit auf den Textilbelag und das Einmassieren mit einem textilen Pad oder die Bearbeitung des trockenen Belags mit einem angefeuchteten Pad. Durch die unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten dieses Verfahrens in Bezug auf die Pads und Maschinen besitzt es eine große Anwendungsbreite. Der geringe Feuchtigkeitsauftrag sorgt für kurze Trocknungszeiten. Auch dieses Verfahren dringt nicht in tiefere Polschichten vor, sondern verbessert nur die optische Wirkung des Bodenbelags.

  • Bei dem als Trockenschaumreinigung bekannten Verfahren wird ein vorgefertigter Schaum auf die textile Oberfläche aufgebracht und in einem Arbeitsgang in den Pol eingearbeitet. Nach der vorgeschriebenen Einwirkungszeit kann der gelöste Schmutz zusammen mit den auskristallisierten Reinigungsmittelrückständen entfernt werden. Dieses Verfahren der Intensivreinigung hat keine Tiefenwirkung. Besondere Gefahr bergen klebrige Reinigungsmittelrückstände auf dem Belag, die für eine schnellere Wiederanschmutzung sorgen können.

  • Bei der Sprühextraktion wird unter Druck eine Reinigungsflüssigkeit in den Teppichpol injiziert und im gleichen Arbeitsgang zusammen mit dem gelösten Schmutz wieder entfernt. Dieses Verfahren sorgt für eine Reinigung der Polnutzschicht bis auf den Träger. Hier ist jedoch mit Trocknungszeiten von mindestens 24 Stunden zu rechnen, bis der Belag wieder begangen werden kann. Wichtig ist zudem, die Fußbodenheizung für die gesamte Trocknungsdauer abzuschalten, um spiralförmige Anschmutzungen zu vermeiden.

  • Die Shampoonierung umfasst das Einschäumen des Textilbelages mit einem Shampooniermittel unter Verwendung von Geräten mit rotierenden Scheiben oder Bürsten. Nach der Applikation müssen gelöster Schmutz und auskristallisierter Schaum wieder abgesaugt werden. Dieses Verfahren weist ebenfalls eine Tiefenwirkung auf.
Bildnachweis: Tretford, Wesel (1); Textiles und Flooring Institute, Aachen (2)
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