Recyclable by Werner Sobek
Verlag für Architektur und Design avedition, Stuttgart 2019
152 Seiten, Format 21,4 x 22,5 cm, Hardcover mit Prägung; Deutsch – Englisch – Spanisch
Preis: 28 EUR
ISBN 978-3-89986-308-6
Wie und mit welchen Mitteln können Städte in Zukunft gebaut werden, ohne unsere natürliche Umwelt weiter auszubeuten und zu belasten? Gebäude sollten ihre Energie nicht nur zu hundert Prozent aus erneuerbaren Quellen beziehen, sondern auch ressourcenneutral sein, und bei Bedarf sortenrein in ihre Bestandteile zerlegt werden können. Werner Sobek, Dirk E. Hebel und Felix Heisel haben für das Forschungs- und Testgebäude NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) im schweizerischen Dübendorf eine Wohneinheit entworfen, die komplett wiederverwertet werden kann. Sie wird in dem Buch Recyclable by Werner Sobek ausführlich vorgestellt und erläutert: Die Experimentaleinheit Urban Mining & Recycling (UMAR) zeigt erstmals eine umfassende Anwendung von Rezyklaten am Beispiel des seriellen Wohnungsbaus.
Alle zur Herstellung des Gebäudes benötigten Materialien sind vollständig wiederverwendbar, wiederverwertbar oder kompostierbar. Jedes einzelne Detail, jedes Produkt und jede Konstruktion wurden dafür kritisch hinterfragt. Das Buch beginnt mit einer Einleitung von Frank Heinlein und einem Statement Werner Sobeks über die Zukunft des Bauens. Die anschließenden Texte, Zeichnungen und Farbfotos beleuchten die Konstruktion, die Fassade, die Inneneinrichtung sowie Armaturen und Beschläge der Wohneinheit, die in vorgefertigter Modulbauweise entstanden ist. Das Tragwerk sowie große Teile der Fassade bestehen aus unbehandeltem Holz. Konstruktive Verbindungen sind so gestaltet, dass die Einheit nach einer voraussichtlichen Standzeit von fünf Jahren sortenrein in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt werden kann.
Ausführlich erläutert wird ein Teil der verwendeten, ganz unterschiedlichen Materialien – darunter neue ebenso wie recycelte. Einige sind vertraut, andere im Bauwesen kaum bekannt. Für die Wandflächen im Bad kommen zum Beispiel großformatige Kunststoffplatten aus wiederverwendetem HDPE zum Einsatz, das aus recycelten Schneidebrettchen und Küchenarbeitsplatten stammt. Durch die Kombination unterschiedlicher Farben entsteht eine Marmorierung. Das harte, besonders dichte Material ist zu hundert Prozent wasserdicht. In den abschließenden Interviews geht es um den Planungsprozess, Konstruktion, Design und Nachhaltigkeit.
Detaillierte Informationen finden sich auch auf der unten
genannten Webseite des Projektes (siehe Surftipps). Angaben
zu sämtlichen verwendeten Materialien werden in die Datenbank einer
gemeinnützigen Stiftung aufgenommen, der niederländischen Madaster
Foundation. So soll eine Weitergabe der verwendeten Ressourcen bei
dem für 2023 geplanten Rückbau möglich werden.
Fachwissen zum Thema
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