Raffstores für Neubau in Köln-Vogelsang

Das Eckige im Runden

Fensterbänder sind historisch betrachtet ein Kind der 1920er-Jahre und das Erkennungsmerkmal schlechthin für Bauwerke des Neuen Bauens und International Style. Doch auch zeitgenössischen Fassaden verleihen sie Horizontalität und Dynamik. Für den Sonnenschutz stellen die länglichen und oft gerundeten Bauteile eine Herausforderung dar. Dem Planungsteam des Kölner Architekten Bernhard Trübenbach in Kooperation mit Claudia Kister Architekten ist mit ihrem Neubau Snake eine elegante und zugleich praktikable Lösung gelungen. Die umlaufenden Fensterbänder des Klinkerbaus statteten sie mit automatisierten Außenraffstores von Warema aus.

Als Schulgebäude wird es nur interimsweise genutzt, denn geplant wurde Snake ursprünglich als Bürogebäude für den Gewerbe- und Landschaftspark „Triotop“.
Die umlaufenden Fensterbänder des Klinkerbaus sind mit automatisierten Außenraffstoren von Warema ausgestattet.
Mit seiner s-förmigen Grundrissform und der im Läuferverband schuppenartig angeordneten Klinkerfassade erinnert das multifunktionale Bauwerk an eine Schlange.

Mit seiner s-förmigen Grundrissform und der im Läuferverband schuppenartig angeordneten Klinkerfassade erinnert das multifunktionale Bauwerk an eine Schlange. Interimsweise wird es als Schulgebäude genutzt, geplant wurde Snake hingegen ursprünglich als Bürogebäude für den Gewerbe- und Landschaftspark „Triotop“. Erst ab 2024/25 wird es diese Aufgabe übernehmen. Dann soll der nahegelegene Neubau der städtischen Gesamtschule am Wasseramselweg in Köln-Vogelsang fertiggestellt sein.

Charakteristisch für das multifunktionale Bauwerk sind die durchgehend abgerundeten Ecken. Dieses Fassadenrund der Klinkerverkleidung ist im Bereich der Fensterbänder in Segmenten nachgebildet: Die einzelnen Elemente sind gerade ausgebildet und mit Raffstores ausgestattet. Eine Variante mit gebogenen Fenstern und Rundbogenraffstores wäre zu teuer und schadensanfällig gewesen. Durch die verdeckte Paketanordnung der Raffstores hinter dem Verblendmauerwerk ist der Sonnenschutz im eingefahrenen Zustand kaum zu sehen.

Für den außenliegenden Sonnenschutz kamen Raffstores des Typs E80 A2 S mit randgebördelten Lamellen zur Anwendung. Die seitliche Seilführung wurde, den Windkräften am Standort entsprechend, durch ein zusätzliches Spannseil gesichert. Für die Aluminiumteile wurde der Farbton RAL 7022, für die Lamellenbänder RAL 9006 gewählt. Die neutrale Farbgebung soll den lichttechnischen Eigenschaften und der geringeren Verschmutzungsanfälligkeit zugutekommen.

Ausgestattet ist die Sonnenschutzanlage mit einer sensiblen Wettersensorik: Die KNX-installierte Steuerung berücksichtigt den nach Jahreszeit und Sonnenstand wechselnden Schattenverlauf, die sogenannte Jahresverschattung, und übersetzt sie auf die Verschattung der Fenster für jeden Raum einzeln. Die Wetterzentrale überwacht dabei Windgeschwindigkeit, Temperatur, Niederschlag sowie Lichtintensität und gibt die Wetterdaten an das BAline KNXMCM weiter, welches als Logikmodul für die Umsetzung der Sonnenschutzfunktionen dient.

Architektur: Bernhard Trübenbach Architekten, Köln in Kooperation mit Claudia Kister, Köln; Ausführungsplanung: Concavis Architekten + Ingenieure, Bornheim; Sonnenschutz: Warema; Marktheidenfeld

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