Räumliches Bildungszentrum in Biberach

Realschule, Ganztagesbereich und Sporthalle mit KNX-Bussystem

Der Name irritiert: Das Räumliche Bildungszentrum der Stadt Biberach beherbergt mitnichten eine Ausbildungsstätte für Architekten – die studieren nämlich an der einen Kilometer entfernten Fachhochschule. Vielmehr sind hier eine sechszügige Realschule, ein Ganztagesbereich und eine Vierfachsporthalle vereint. Die Neubauten reihen sich am überwiegend gewerblich geprägten Ufer der Riss in die sogenannte Schul- und Sportmeile ein, die alle weiterführenden Schulen und Sportstätten des Landkreises versammelt.

Das drei- bis viergeschossige Bildungszentrum reiht sich in die sogenannte Schul- und Sportmeile ein, die alle weiterführenden Schulen und Sportstätten des Landkreises versammelt
Orangefarbene Schwerter in engem Vertikalraster, dazwischen abwechselnd grüne Streckmetallelemente und dunkle Außenjalousien bestimmen die Fassade
Ein Knick im Gebäudevolumen markiert den Haupteingang und die interne Gliederung in Realschule und Ganztagszentrum

Der Entwurf für das Bildungszentrum stammt von den Architekten Markus Lanz und Nicolas Schwager aus Konstanz. In seiner Maßstäblichkeit und den drei, teils vier Geschossen orientiert sich das lang gestreckte Schulgebäude eher an der Bebauung der beidseitigen Flussufer, als an der mittelalterlichen Struktur der Altstadt. Ein markanter Knick kennzeichnet den Haupteingang und die interne Gliederung in Realschule und Ganztagszentrum mit Aula und Mensa. In leichtem Abstand zum Schulhaus steht die Sporthalle als Solitär, leicht eingegraben und mit einem eigenen Zugang von der Hans-Liebherr-Straße.

So dunkel, monochrom und zurückhaltend die Sporthalle verkleidet ist, so bunt farbig ist die Fassade des Schulhauses. Zahllose orangefarbene Schwerter in engem Vertikalraster markieren die beiden unterschiedlichen Breiten der Fenster. Dazwischen bilden abwechselnd grüne Streckmetallelemente und dunkle Außenjalousien den Sonnenschutz. Je nach Standort des Betrachters kommt es auf den stumpfwinklig verknickten Fassadenflächen durch die Plastizität der Elemente und ihre komplementäre Farbigkeit zu sehr unterschiedlichen Effekten.

Farblich unaufgeregt, aber räumlich spannungsvoll ist die großzügige gebäudehohe Erschließungszone im Gebäudeinneren. Hinter gekurvten Betonbrüstungen liegen zusammenhängende Aufenthaltsbereiche, in den Luftraum sind Treppen wie Objekte eingestellt und verbinden die offene Galerien miteinander. Reihen von Sheds auf dem Dach sorgen für viel Tageslicht. Im südlichen Gebäudeteil sind entlang der Fassaden auf allen vier Geschossen die Räume der Realschule angeordnet, im nördlichen, nur dreigeschossigen Teil unten die Mensa und die Aula, darüber die Mediathek und im zweiten Obergeschoss die Musikschule.

Elektro/Gebäudetechnik

Zur Steuerung sämtlicher Komponenten der Gebäudetechnik wurde ein KNX-System installiert und den individuellen Anforderungen der Nutzer angepasst. Das Bussystem verbindet alle Gebäude- und zahlreiche Multimediafunktionen miteinander und kann gegebenenfalls auch zentral Komfort- und Sicherheitsanforderungen regeln. Die integrierte Visualisierung und Auswertung des Energieverbrauchs trägt zur Energieeinsparung und Betriebskostensenkung bei.

Bei der Wahl der Lichtschalter und Steckdosen stand ein schlichtes Design im Vordergrund. Die Planer entschieden sich für weiße, quadratische Kippschalter aus robustem Duroplast in den Maßen 81 x 81 mm, mit sehr schmalem Rand.

Bautafel

Architekten: Lanz Schwager Architekten, Konstanz
Bauherr: Stadt Biberach an der Riss
Projektbeteiligte:
S-OE Architekten, Stockach (Bauleitung); Fischer und Leisering, Konstanz (Statik); Knaus Zentner, Pfullendorf (HLS-Planung); Miller + Stucke, Tettnang (Elektro-Planung), Jung, Schalksmühle (KNX-Technik, Schalter LS 990); Heintze Landschaft 3, Konstanz (Außenanlagen)
Fertigstellung:
2013
Standort: Wilhelm Leger-Straße 2, 88400 Biberach an der Riss
Bildnachweis. Barbara Schwager, Konstanz und Henrik Schipper, Dortmund

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