_Akustik

Auf einen nachhaltigen Baustoff setzt das in Barcelona ansässige Start-Up Honext. Es stellt akustisch wirksame Platten aus Zellulosefasern, einem Abfallprodukt der Papierproduktion, her. Jedes Jahr landen bei der Herstellung von Papier weltweit sieben Millionen Tonnen Zellulose, deren Fasern zu kurz für die Wiederverwendung sind, auf Deponien oder werden verbrannt. Die Platten des Herstellers bestehen aus ebendiesen Fasern, die bereits mehrere Recyclingzyklen durchlaufen haben.

Je nach Qualität der Zellulose besteht die Mischung der Platten zu 50 bis 75 Prozent aus Papierschlamm und zu 25 bis 50 Prozent aus Kartonresten. Durch die Zugabe von Enzymen entstehen Verbindungen zwischen den Fasern, ohne dass Harze hinzugegeben werden müssen, die wiederum nicht recycelt werden können. Außerdem werden nicht-toxische Zusatzstoffe beigemischt, um die Resistenz gegen ultraviolette Strahlung zu verbessern. Das feuchte Material wird anschließend in Form gepresst und maschinell getrocknet.

Die Zelluloseplatten geben daher keine schädlichen Partikel an die Umgebung ab. Des Weiteren sind sie besonders leicht und flexibel, und haben bessere schallabsorbierende Eigenschaften als vergleichbares Material. Der Baustoff kann sowohl als Wandverkleidung als auch als Raumteiler eingesetzt werden. Da die Platten sich sowohl einfärben als auch perforieren lassen, sind sie nicht nur ein funktionales, sondern auch ein gestalterisches Element.

Auch im Hinblick auf die Produktionsweise hat sich das Start Up das Ziel gesetzt, möglichst umweltfreundlich zu wirtschaften. Die Produktionsstätte des Unternehmens befindet sich in Vacarisses, einem Dorf unweit von Barcelona. Strom und Gas für die Fabrik werden aus dem Abfall des Dorfes gewonnen. Das benötigte Wasser wird in einem geschlossenen Kreislauf stets wiederverwendet. Auf diese Weise ist die Produktion der Zelluloseplatten kohlendioxidneutral und umweltfreundlich. Außerdem können ausrangierte Platten in den Kreislauf zurückgeführt und zu neuen Platten verarbeitet werden.

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