Pflanzenarchitektur heute
50 ausgezeichnete Bauwerke aus aller Welt
vdf Hochschulverlag an der ETH Zürich 2020
216 Fotos, 112 Grafiken und Illustrationen, durchgehend farbig
144 Seiten, 24 x 32,5cm, broschiert
Preis: 39,90 EUR
ISBN 978-3-7281-4028-9 / E-Book: 978-3-7281-4029-6
Bambus, Stroh, Schilf, Weide, Rattan, Hanf, Palm- oder Zuckerrohrblätter, Rinde, Nordsee- oder Andengräser sind lokal verfügbar und meist reichlich vorhanden. Das Bauen mit den Ressourcen, die sich in der Nähe befinden, macht ökologisch Sinn und ermöglicht die Einsparung von CO2. 50 beeindruckende Bauwerke aus Pflanzen, darunter eine 17 Meter lange Turnhalle aus Bambus, stellt Dominique Gauzin-Müller in ihrem Buch Pflanzenarchitektur heute vor. Die Autorin und Ehrenprofessorin des UNESCO-Lehrstuhls für Lehmarchitektur, Baukultur und nachhaltige Entwicklung sieht den Fortschritt in der Wiederentdeckung der Qualitäten des Natürlichen und Einfachen. So ist die Intention, die Vielfalt dieser Architektur einem breiten Publikum zugänglich zu machen und dessen ästhetische und konstruktive Qualitäten aufzuzeigen.
Während im Norden nachwachsende Rohstoffe wie Stroh vor allem für die thermische Sanierung benutzt werden, können im Süden aus Bambus, Schilf und Lehm komfortable Häuser zu erschwinglichen Preisen erstellt werden. Bambus kann sogar ein besseres Verhältnis zwischen Gewicht und Festigkeit als Stahl aufweisen. Die im Buch vorgestellten Bauten hat eine Jury aus den 226 Einreichungen für den FIBRA Award ausgewählt, dem weltweit ersten Preis für zeitgenössische Architektur aus Pflanzenfasern. Nach einleitenden Texten, unter anderem von Anna Heringer werden die Projekte jeweils auf einer Doppelseite präsentiert mit einer kurzen Beschreibung, Fotos, Schemazeichnungen und teilweise auch Detailzeichnungen.
Die Schulen, Gewerbebauten, Wohnhäuser und Infrastrukturprojekte aus 45 Ländern inspirieren durch ihren Erfindungsreichtum, etwa ein Ziegelturm, gefertigt aus Maisabfällen und lebenden Pilzen. Die Pflanzenkonstruktionen lassen zudem in der Architektur rar gewordene Formen und Muster wiederentdecken, etwa Flechtmuster. Alle vorgestellten Bauten kombinieren lokale Ressourcen, traditionelle Techniken, zeitgenössische Gestaltung und energiesparende Bauweise. Die Projekte sind nach der Funktion des Pflanzenmaterials in Kapitel unterteilt:
- Tragen und Überqueren
- Umschließen und Trennen
- Isolieren und Einhüllen
- Filtern und Abblenden
- Verkleiden und Bedecken
Im letzten Kapitel Bauen mit Pflanzenfasern fassen Comic-ähnliche Zeichnungen zu jedem Material Bauprozess, Werkzeuge und Technik anschaulich zusammen. Zum Abschluss kann die Leserschaft Vergleiche in Materialverbrauch, Treibhauspotenzial und Flächenverbrauch zwischen den Pflanzenbauten und konventionellen Bauten studieren. Das Buch gibt so vielerlei Anregung, sich mit dem Thema Pflanzenarchitektur zu beschäftigen und kann sowohl Fachpublikum als auch Laien empfohlen werden. –sh
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