Penthouse in Berlin

Schaltersystem in Corbusier-Farben setzt Akzente im Dachgeschossausbau

Nach Auffassung von Le Corbusier schafft Farbe nicht nur Atmosphäre, sondern beeinflusst auch die Wahrnehmung von Proportionen in der Architektur. Für den Gestalter ist es eine große Herausforderung und erfordert ein intuitives Farbverständnis, um in einem Innenraum mehrere Farben gleichzeitig einzusetzen, die entweder durch ein ausgewogenes Gleichgewicht oder entsprechende Kontraste für die gewünschte Atmosphäre sorgen.

Offene Küche mit Wandscheibe als Trennungselement
Schwarze Schalter und Dimmer als Ergänzung des Farbkonzept
Wohnzimmer unter Galeriegeschoss in Rot- und Türkistönen mit schwarzen Leuchten für Boden und Decke

Der Innenarchitekt Gisbert Pöppler spielte im Rahmen des Umbaus einer Dachgeschosswohnung in Berlin virtuos die Farbenklaviatur Le Corbusiers (Polychromie Architecturale von Le Corbusier) und setzt sie gezielt ein, um neue und offene Raumstrukturen zu schaffen, einzelne Bereiche zu betonen und andere wiederum miteinander zu verbinden. Für das differenzierte Farbkonzept wurde jeder einzelne Raum betrachtet und in Relation zu allen umliegenden Flächen wie Wände, Durchbrüche, Unterzüge und Decken gesetzt. Von den drei ausgewählten Hauptfarben Rosarot, Türkis und Orange kommen in der Regel immer mehrere Töne zum Einsatz, um den Charakter der verschiedenen Raumteile plastisch hervorzuheben. So wurde zum Beispiel der zentrale Wohnraum mit einem hellroten Beerenton und einem dunklen Türkis an der Wand gestaltet, während die ebenfalls zu diesem Raum gehörende Treppenbrüstung der Galerie in einem ganz hellen Rosarot und hellen Türkis gestrichen sind. Die offene Küche hingegen ist in einem warmen, dunklen Orange gestaltet; die Schlafzimmer sind in eher ruhigen, weniger gesättigten Farben gehalten. Das Farbenspiel zieht sich durch die ganze Wohnung und wird aufgefangen und getragen von dem dunklen Parkettboden. Fußleisten, abwechselnd in Schwarz und Weiß eingesetzt, sowie Handläufe in naturfarbenen Holz sind dabei verspielte und lineare Elemente, die die Gesamtkomposition zusätzlich farblich ergänzen.

Elektro
Auch die Leuchten und sichtbaren Elemente der Elektroinstallation, wie Schalter und Steckdosen, wurden in das Gestaltungskonzept mit einbezogen und so ausgewählt, dass sie in das bunte Gesamtbild passen, dennoch punktuelle Kontraste setzen und der Farbenleuchtkraft noch mehr Intensität verleihen. Der Innenarchitekt entschied sich für quadratische Schalter und Steckdosen sowie passenden stufen- und geräuschlos bedienbaren Drehdimmer. Sie sind ebenfalls in Le Corbusier-Farben gehalten, hier allerdings in schlichtem Weiß für das Badezimmer, damit sie sich dezent in die geflieste Wand einfügen, bzw. schwarz in den Wohnräumen, sodass sie auf den farbigen Flächen besonders gut zur Geltung kommen. Kurzum: Schwarzer Schalter auf türkisfarbener Wand passt richtig gut – und ist nicht mehr nur einfache technische Notwendigkeit, sondern wirkungsvolles Gestaltungsmittel.

Bautafel

Innenarchitekt: Gisbert Pöppler, Berlin
Projektbeteiligte: Jung, Schalksmühle (LS 990 Schaltersystem + Drehdimmer); Les Couleurs Suisse, Kloten (Farben)
Fertigstellung: 2015
Standort: Bamberger Straße, Berlin
Bildnachweis: Wolfgang Stahr, Berlin

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Lichtschalter in Alpinweiß (Produkt: A FLOW)

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