Pavillons im Grand Canal Forest Park in Peking

Tragwerk nach dem Vorbild von Bäumen

Ein von Menschenhand errichteter Wald, der mit den natürlich gewachsenen Bäumen „tanzt” – dieses Bild hatte Architekt Hua Li vom Trace Architecture Office aus Peking beim Entwurf des Forest Building vor Augen. Das Gebäude ist Teil des Grand Canal Forest Park im Osten der chinesischen Hauptstadt. Es gleicht einer modularen Struktur überdachter, mal geschlossener, mal offener Räume, die sich beliebig fortsetzen ließe.

Das Gebäude ist Teil des Grand Canal Forest Parks im Osten der chinesischen Hauptstadt.
Die tragende Struktur nimmt Bäume zum Vorbild.
Das Gebäude ist eine modularen Struktur überdachter, mal geschlossener, mal offener Räume, die sich beliebig fortsetzen ließe.

In dem pavillonartigen, ausgedehnten Bauwerk ist Platz für Catering, Ausstellungen und ganz unterschiedliche Veranstaltungen. Hier, am geschwungenen Verlauf des Wenyu River, wo der weitläufige Grünraum eine Oase innerhalb der Megacity bildet, führt die feingliedrig verzweigte Holzstruktur die Parkbesucher unter ihrem Dach zusammen.

Blattwerk aus Dreiecken

Das Dach erscheint als Blattwerk, gefügt aus vielen Dreiecken, die im Wechsel zu Berg und Tal aufgefaltet sind. Hier und da bleibt es offen: Durch gleichfalls dreieckige Verglasungen, die unregelmäßig angeordnet sind, gelangt Sonne hindurch wie in einem echten Wald.

Getragen wird die Überdachung von konisch geformten, sich gen Himmel weitenden Stützen. Sie stehen in großen Abständen und sind zusammengesetzt aus je vier Brettschichtholzelementen, die im Deckenbereich durch sich verjüngende Träger fortgeführt werden. Diese treffen an ihrem höchsten Punkt sternförmig aufeinander, die Zwischenräume sind zur Aussteifung verstrebt.

Wände aus Glas und Stampflehm

Das gesamte Bauwerk ist auf einer Plattform aus Beton errichtet, die leicht erhöht über dem Boden zu schweben scheint. Die Begrenzung der verschieden großen Räume vollzieht sich über dicke Wände aus Stampflehm einerseits und filigrane Vorhangfassaden aus Glas und schwarzen Stahlprofilen andererseits.

Die technischen Installationen bleiben unter der Bodenplatte verborgen. Die Entwässerung der bewegten Dachlandschaft erfolgt über Fallrohre zentral in den Stützen (Abb. 29). Das Tragwerk besteht aus konisch geformten Rahmen aus Brettschichtholz, die zu einer netzartigen Struktur verknüpft sind (Abb. 19-25). Verbunden sind die vorgefertigten Holzelemente über Nägel und Stabdübel. An den höchsten Punkten treffen die Riegel sternförmig in einem Stahlring aufeinander. -us

Bautafel

Architektur: Hua Li/ TAO (Trace Architecture Office), Peking
Projektbeteiligte: Hua Li, Zhao Gang, Jiang Nan, Lai Erxun, Chen Kai, Alienor Zaffalon, Zhang Zhiming, Elisabet Aguilar Palau, Jodie Zhang (Designteam)
Bauherr: Beijing Meijingtiancheng Investment
Fertigstellung:
2014
Standort:
Grand Canal Forest Park, Peking
Bildnachweis: Su Shengliang, Shanghai; Xia Zhi, Peking; TAO (Trace Architecture Office), Peking

Fachwissen zum Thema

Der konstruktive Holzschutz greift auf den Erfahrungsschatz einer Jahrtausende alten Bautradition zurück. Für Holzhäuser in alpiner Region typisch sind weite Dachüberstände.

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Holzschutz

Allgemeines zum konstruktiven Holzschutz

Brettschichtholz (BSH) besteht aus mehreren miteinander verleimten Brettern oder Brettlamellen.

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Baustoff Holz

Brettschichtholz

Die Präzision des Bauens nimmt mit der Vorfertigung erheblich zu (Abb.: Firmensitz Flexim in Berlin-Marzahn, geplant von ZRS Architekten Ingenieure).

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Grundlagen

Möglichkeiten der Vorfertigung

Visualisierung des Tragwerks für das Labor für Wasserwesen in Neubiberg (2011)

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Konstruktionselemente

Rahmen

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